Der Urner Spitzenradballer zieht per Ende Saison unter seine beispiellose Karriere einen Schlussstrich. Nach vielen erfolgreichen Jahren auf Topniveau möchte er sich vermehrt seiner Familie widmen. Am Samstag folgt der letzte Heimauftritt.
Die Meldung kommt für die meisten überraschend: «Dominik Planzer beendet Radballkarriere», heisst es auf der Homepage von Radsport Altdorf. Nachdem er 25 Jahre der Leidenschaft zum Radballsport nachging, hängt er sein Radball-Velo an den Nagel. Der Altdorfer möchte mehr Zeit mit seiner jungen Familie verbringen. Ende Jahr erwartet er mit seiner Frau Nachwuchs.
Doch das ist nicht der Hauptgrund, warum er kürzertritt: «Möchte man Woche für Woche Topleistungen auf nationalem sowie internationalem Niveau abrufen, muss man alles dem Sport unterordnen», sagt er auf Anfrage unserer Zeitung. Dazu sei er nicht mehr bereit. «Ich bin nicht mehr der Jüngste», meint der 34-Jährige mit einem Schmunzeln. Der Rücktrittsentscheid sei dieses Jahr gereift. Sein Partner Roman Schneider habe den Entschluss sportlich aufgenommen: «Er war etwas enttäuscht, da er gerne mit mir in der neu gebauten Radsporthalle an unsere Erfolge anknüpfen wollte.»
Das Palmarès von Planzer liest sich eindrücklich: einmal WM-Gold, viermal WM-Silber, einmal WM-Bronze, viermaliger Sieger des Gesamtweltcups, sechsmaliger Sieger der Schweizer Meisterschaften und neunfacher Gewinner des Schweizer Cups und unzählige weitere Erfolge. Seit 2007 bildete der gelernte Elektriker mit Schneider ein kongeniales Duo, das blendend harmonierte. Roman Schneider seinerseits wird die Karriere kommende Saison fortsetzen – neu an seiner Seite ist der im Urnerland bestens bekannte Paul Looser, der 2002 WM-Gold gewann und ab 2005 während zweier Jahre ein Team mit Dominik Planzer bildete.
Das Duo Planzer/Schneider wird am Samstag, 7. Oktober, ab 13.30 Uhr im Rahmen der Schweizer Meisterschaften das letzte Mal vor dem treuen Heimpublikum in der Altdorfer Radsporthalle sein Bestes geben. Mit der WM in Dornbirn folgt im November ein letztes Highlight für die beiden Radballer.
Philipp Zurfluh
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