Die SP Stadt Luzern fordert, Abstimmungsbroschüren in andere Sprachen zu übersetzen. Doch besser wäre, die Sprachkompetenz von Eingebürgerten zu verbessern. Und die deutschen Abstimmungsbotschaften müssen verständlicher werden.
Abstimmungsinfos sollen künftig auf Englisch und andere Sprachen veröffentlicht werden. Dies fordert die SP in der Stadt Luzern. Grund: Wer bloss Deutsch auf Niveau A2 beherrscht, erfüllt zwar die Voraussetzungen für die Einbürgerung, ist aber kaum in der Lage, am politischen Leben teilzunehmen.
Soll man mangelnde Sprachkenntnisse wirklich mit Übersetzungen wettmachen? Nein. Vielmehr muss die sprachliche Integration von Einbürgerungswilligen stärker gefördert werden. Ziel ist, dass möglichst viele die gesetzlichen Minimalanforderungen deutlich übertreffen und somit auch befähigt sind, sich selbstständig über Abstimmungen zu informieren – auf Deutsch.
Die SP legt den Finger aber durchaus auf einen wunden Punkt: Abstimmungsinformationen sind selbst für Menschen mit deutscher Muttersprache teils kompliziert und schwer verständlich. Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon mal das Abstimmungsbüchlein frustriert zur Seite geschmissen, weil vor lauter Amtsdeutsch mehr Verwirrung als Klarheit herrschte?
Englische Übersetzungen würden in solchen Fällen nicht weiterhelfen. Vielmehr braucht es klare, für Laien gut verständliche Informationen. Hier gibt es noch viel Luft nach oben. Von Behörden (und auch von den Medien) wird zu Recht erwartet, dass sie selbst hoch komplexe Sachverhalte logisch und verständlich darlegen können. Schliesslich haben alle ein Recht auf politische Meinungsbildung.