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Beim Eawag-Institut in Kastanienbaum dürfte bald eine Buvette für Speis und Trank sorgen. Bei zwei anderen Standorten in Horw wird es dieses Jahr aber wohl noch nix.
Wer auf der Horwer Halbinsel gerne badet oder «sönnelet», kennt die vier kleinen Buchten beim Eawag-Institut in Kastanienbaum. Einziger Makel: Es gibt weit und breit nichts Trink- oder Essbares zu kaufen. Das könnte sich bald ändern. Die Gemeinde Horw sucht Buvetten-Betreiber für diesen Platz – und für zwei weitere Standorte auf dem Bahnhofplatz und in der Zentrumszone, wie sie auf ihrer Website und im neuen Gemeindemagazin «Blickpunkt» schreibt. Allerdings: Interessenten müssen ziemlich spontan sein – die Buvette soll ihren Betrieb so schnell wie möglich aufnehmen.
Damit setzt der Gemeinderat die Forderung eines L20-Postulats unüblich schnell um. Denn der Vorstoss wurde erst vor zwei Monaten im Einwohnerrat überwiesen. Immobilien- und Sicherheitsvorsteherin Astrid David Müller (SVP) sagt: «Normalerweise würde die Umsetzung eines solchen Anliegens auch länger dauern, deshalb haben wir das Ganze nun bewusst als Pilotprojekt definiert.» Aber im Vorstoss sei die Prüfung des Buvetten-Betriebs nun mal bereits für die Sommersaison 2022 gefordert.
Der sportliche Zeitplan widerspiegelt sich nun auch bei den Bewerbungen: Zwar haben sich laut Astrid David Müller mehrere Interessenten gemeldet, doch die meisten streben eher ein Engagement im nächsten Jahr an. Nur einer, der bereits gewisse Erfahrungen im Gastrobereich aufweise, könnte die Buvette bereits diesen Sommer betreiben. Dieser Interessent stellt sein Konzept noch diese Woche dem Gemeinderat vor. Die Gemeinderätin sagt:
«Wenn alles passt, könnte er seinen Wagen so bald wie möglich beim Eawag-Institut aufstellen.»
Der künftige Betreiber entrichtet der Gemeinde eine Platzmiete. Für allfällige Strom- und Wasserkosten muss er selber aufkommen und sich auch um die notwendigen Bewilligungen kümmern. Punkto Anschlüsse etwa fürs Wasser müssten die Abklärungen mit dem Werkdienst erst noch getroffen werden. Geöffnet wäre die Buvette bei schönem Wetter jeden Tag ab 9 Uhr bis spätestens um Mitternacht. Die Saison dauert bis Ende September, bei Bedarf auch länger. Eine Forderung der Gemeinde lautet zudem: «Sie bieten nachhaltige Produkte zu fairen Preisen an und sprechen damit Personen jeden Alters an.»
Für die Standorte Zentrumszone – zwischen den Schulhäusern Zentrum und Allmend – sowie Bahnhofplatz erwartet Astrid David Müller dieses Jahr kaum einen Buvetten-Betrieb. Andere mögliche Standorte habe der Gemeinderat nach eingehender Prüfung verworfen, etwa beim Badeplatz Rüteli ebenfalls am Vierwaldstättersee. «Eine Buvette würde den dort vorhandenen Wagen konkurrenzieren», sagt sie. Und auch im Park der gemeindeeigenen Villa Krämerstein sei eine Buvette mit Rücksicht auf den Mieter der Villa, der Apeiron Holdings AG, nicht geeignet.
Dass der Krämerstein nicht zu den möglichen Standorten zählt, wie von ihr vorgeschlagen, bedauert L20-Co-Fraktionschefin und Postulantin Larissa Lehner zwar. Aber sonst ist sie «hocherfreut» über die schnelle Umsetzung ihres Anliegens: «Die Buvette beim Eawag-Institut wird eine gewisse Anlaufzeit benötigen, dürfte aufgrund der Lage am See jedoch bestimmt viele Leute anziehen.» Unsicher sei sie hingegen, ob Buvetten am Bahnhofplatz oder auch in der Zentrumszone Sinn machen würden.
Falls das Pilotprojekt ein Erfolg wird, kann sich die Gemeinde laut Astrid David Müller gut vorstellen, die Buvetten dauerhaft saisonal anzubieten.