Stansstad
Seit 90 Jahren fallen die Steine – nun plant die Steinag Rozloch AG eine Party mit 1000 Gästen

Vom Abbau bis zum Verkauf – die Stansstader Firma ist eine Expertin, wenn es um Stein und Beton geht. Sogar einen Teil des Stroms produziert das 90-jährige Unternehmen selbst.

Manuel Kaufmann
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Wenn man einem Bahngleis der Zentralbahn entlang läuft und sich fragt, woher eigentlich die unzähligen Steine kommen, die unter den Schienen liegen, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass man die Antwort bei der Steinag Rozloch AG in Stansstad findet. Seit 90 Jahren ist die Firma in der Stein- und Betonindustrie tätig und gehört zu den wichtigsten Lieferanten beim Gleisbau der Zentralbahn. Die Herstellung von Gleisschotter macht aber nur einen Bruchteil des vielfältigen Angebots der Firma aus, die mittlerweile 115 Mitarbeitende beschäftigt.

Roger Schmid, Geschäftsführer der Steinag Rozloch AG, vor dem Verwaltungsgebäude und umgeben von Firmenprodukten auf dem Firmenareal im Rotzloch.

Roger Schmid, Geschäftsführer der Steinag Rozloch AG, vor dem Verwaltungsgebäude und umgeben von Firmenprodukten auf dem Firmenareal im Rotzloch.

Bild: Manuel Kaufmann (Stansstad, 14. Juni 2022)

«Wir fertigen hier auf Wunsch der Kunden alle möglichen Betonprodukte an», sagt Geschäftsführer Roger Schmid. Er deutet dabei auf eine grosse Halle auf dem Firmenareal. Es handelt sich um eine von mehreren Hallen. Während die Betonprodukte in dieser Halle individuell von Hand und auf den Millimeter präzise angefertigt werden, ist das Mass der Platten, die in der Halle nebenan hergestellt werden, klar vorgegeben.

Eine Maschine füllt hier vorgegebene Formen mit Beton, presst die Stücke mit einer Kraft von 350 Tonnen zusammen und transportiert sie gleich selbst ab. So entstehen in einer Stunde etwa 700 Betonplatten, die hauptsächlich für den Gartenbau verwendet werden.

700 Betonplatten stellt diese Maschine in der Stunde her.

Video: Manuel Kaufmann

Neben eigenem Gestein auch eigener Strom

«Dank der guten Qualität unseres Betons erhalten wir viele Aufträge für filigrane Betonelemente», so Schmid. Für den Beton wird grösstenteils das eigene Kieselkalk-Gestein verwendet. Abgebaut wird dieses beim Steinbruch Rüti in Ennetmoos.

Seit 2008 gewinnt die Firma, die seit 2006 zu der Müller-Steinag Gruppe gehört, ihre Rohstoffe bei jenem Steinbruch. Nachdem die Steine vom Felsen gesprengt werden, werden sie in einen 100 Meter tiefen Schacht geschuttert. Von da transportiert sie ein unterirdisches, 1000 Meter langes Förderband zum Areal der Steinag Rozloch AG. Dort wird das Gestein gebrochen, nach verschiedenen Grössen sortiert und schliesslich entweder zu Beton verarbeitet oder für den Bahn- und Strassenbau verwendet.

Die Firma stellt diverse Produkte für den Gartenbau her.

Die Firma stellt diverse Produkte für den Gartenbau her.

Bild: Manuel Kaufmann (Stansstad, 14. Juni 2022)

Für den Betrieb der Maschinen wird eine Menge Strom benötigt. Gut die Hälfte davon produziert die Steinag Rozloch AG in einem eigenen Kleinwasserkraftwerk selber. «Wir produzieren hier jährlich rund 1,5 Millionen Kilowattstunden Strom», so Roger Schmid. In Zukunft sollen zusätzlich Fotovoltaikanlagen installiert werden. «Unser Ziel ist es, dass wir uns in Zukunft vollständig selbst versorgen können», sagt Roger Schmid.

Zwei Open Airs im Rotzloch

Diese Woche sind die Mitarbeitenden der Steinag Rozloch AG mit ungewohnten Aufgaben beschäftigt – statt Betonprodukte stellen sie Zelte und Festbänke auf. Denn zu ihrem 90. Geburtstag will es die Firma wissen: Gleich zwei Partys veranstaltet sie dieses Wochenende auf ihrem Areal im Rotzloch. Am Freitag erwartet die Gäste das Open Air Rock am See mit Livebands, am Samstag folgt «House am See» mit DJs. «Wir wollten etwas Spezielleres als einen Tag der offenen Tür machen», erklärt Roger Schmid. Wie viele Leute an den Events teilnehmen, sei laut Schmid völlig offen. Man bereite sich aber auf 1000 Gäste vor. Neben dem Eintritt offeriert die Firma allen Besucherinnen und Besuchern auch ein Getränk und eine Verpflegung.