Bei herrlichem Herbstwetter fand am Sonntag die Buochser Älplerchilbi statt.
«Dankbar sey», hiess das diesjährige Motto der Buochser Älperchilbi. Treffender hätten die Älpler ihr Motto kaum wählen können. Die Dankbarkeit und Festfreude war den Älpler, Trachtenfrauen und den anmutigen «Älpler-Meitschi» ins Gesicht geschrieben.
Die Älplerchilbi begann in Buochs wie immer mit dem Festgottesdienst in der wunderbar geschmückten Pfarrkirche. Herrliche Alphornklänge vom Alphorntrio Thomas, Marcel und Corinne Odermatt empfingen die Älplerinnen und Älpler. Unterstützt wurde der Gottesdienst vom Jodlerklub Heimelig Buochs. Ihre Juitz und Jodellieder verbreiteten sich wohltuend über das Kirchenschiff und liess die Herzen höherschlagen. Dies war auch beim Pfarrer Josef Zwyssig, der sich der grossen Besucherzahl erfreute, der Fall.
In seiner Festpredigt knüpfte der Geistliche an das Motto «Dankbar sey» und stellte fest: «Es fällt uns oft schwer an Gott zu denken und dankbar zu sein.» Dies vor allem wenn es den Menschen gut gehe, so der Priester. Doch an die Älplerfamilie gerichtet meinte er am Schluss: «Gott gönnt es euch, wenn es euch gut geht.»
Nach dem Festgottesdienst wurde die Festgemeinde beim Spritzenhaus, welches zu früheren Zeiten Tanzlaube hiess, vom Musikverein Buochs mit dem traditionellen Zofinger-Marsch empfangen. Dort tauchten auch die Butzi (Wildmann und Wildfrau) auf – eine Art Ordnungshüter, die sich mit Halbwüchsigen ein Katz- und Maus-Spiel lieferten. Während die Fahnenschwinger ihre Fahnen möglichst hoch in die Luft warfen, mischte sich die Älplerfamilie unters Volk.
«Es ist herrlich», lobte Josef Barmettler (Paradeys-Sepp), 1. Pfleger, die Stimmung, während dem er eine Fahne reparierte. «Es ist grandios, dass wir trotz der Geschichte feiern dürfen», freute sich der 1. Hauptmann Bruno Christen und sein Kollege Bernd Raderbauer schob nach: «Es ist beruhigend. Es geht unter die Haut. Ich freue mich inne zu halten und Danke zu sagen»
Wärmende Sonnenstrahlen eröffneten das Nachmittagsprogramm. Aus allen Strassen strömten Jung und Alt auf den Dorfplatz. Während der Mittagszeit wurden rund 1'000 Sitzplätze aufgestellt. Nach der Erntedankandacht folgten auch die Älpler und Älplerinnen. Sie alle warteten auf die Älplersprüche – in Buochs ein kleines Volksschauspiel. Mit viel Witz und Hintergrundwissen über das Dorfgeschehen und privaten Geschichten brachten sie das Volk zum Schmunzeln. Vier Akteure lasen die Sprüche auf dem Älplerwagen, zwei weitere lasen von einem Balkon aus.
In bester Erinnerung ist den Buochser Fussballfans das Cupspiel ihres Clubs gegen den Fussballclub Luzern wo einiges passierte. «S’Motorschiff Schwyz isch mit Lozärner Fans uberlade gsi – versuffe schier. Nur heigit äbe viu bi dr Hifahrt scho gmeint: Drey G heissi drey gekühlte Bier!»
Das Pilatus-Flugzeug, welches seit einiger Zeit den Faden-Kreisel ziert, wurde vor einiger Zeit mit einem Holzfuhrwerk beschädigt. Die Sprücheleser die diese Geschichte erzählten widmeten ihm folgende Schlagzeile: «Liberaler Gmeindrat schiesst Pilatus ab – weisch wie scheisse!» Mit dem Lied «Oh Schwanesee, oh Schwanesee», bewiesen die Sprüche-Klopfer, dass sie auch über gesangliche Qualitäten verfügten. Den Argusaugen der Sprücheschreiber blieb auch nicht verborgen, dass man einem Wolfenschiesser zum 50. Geburtstag eine Flasche Wein schenken wollte. Dieser meinte aber: Isch scheen, das dui mich hit wotsch ehre. Aber die Fläsche tuet ihmene andere ghere, 50gi bin ich scho lang druberuis. Chum mieär tiänd di Guttere gleych grad uif! Und weiter: So suiffid sie bis sie tiänd lurge im Wolfeschiesser Garte. Dr Burepresiedent Loh Sepp am Bürgä tuäd hit no uf d’Fläsche warte!»
Am Schluss der Älplersprüche erhielt Sepp Barmettler (Post-Sepp) eine besondere Gratulation von Älpler-Hauptmann Bruno Christen. Breits zum 20. Mal verfasste der 73-jährige die Älplersprüche. Seit zwei Jahren wirkt Chlais Achermann mit, der ihn künftig ablösen wird.
Am Abend konnten die Älpler und die Bevölkerung in der gut besuchten Breitlihalle das Tanzbein schwingen. Zum Tanz spielte das Quartett «Waschächt». Der Bauernverein Buochs sorgte für das leibliche Wohl der Gäste. Doch bereits am Nachmittag war im Restaurant Sternen lüpfige Ländlermusik zu hören. Wer Glück hatte und sich einen Platz erhielt, konnte die Klänge vom Handorgelduo Dani & Thedy Christen geniessen.