Die Universität Luzern steht seit einem Jahr unter der Leitung des Rektors Bruno Staffelbach. Er hat eine klare Vorstellung von der künftigen Identität der Uni.
Rektor Bruno Staffelbach kommt nach einem Jahr im Amt zum Schluss: «Wir sind eine kultur- und sozialwissenschaftliche Universität.» In diese Richtung müsse man sich künftig weiterentwickeln. «Unter den heutigen finanziellen Gegebenheiten müssen wir jedoch auf eigene Ressourcen zurückgreifen, das erlaubt uns keine grossen Sprünge», sagt er. Was wäre ein Sprung in die richtige Richtung? «Ein fehlender Teil ist ganz klar die spezialisierte Psychologie», so Staffelbach. «Idealerweise könnten wir unser jetziges Angebot mit Religions-, Organisations-, Rechts-, Wirtschafts- und Gesundheitspsychologie im Sinne einer kultur- und sozialwissenschaftlichen Universität abrunden.» Das sei für Praxis und Wissenschaft wichtig.
Ganz konkret laufen hingegen die Aufbauarbeiten für zwei Masterstudiengänge: der Joint-Master Medizin und das Masterstudium Wirtschaft. Ersteres entsteht in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich und wird schon im Frühjahr 2018 Realität an der Uni Luzern. «Ab 2018 werden die 40 Studierenden, die heute in Zürich immatrikuliert sind, zunehmend häufiger in Luzern sein», sagt Staffelbach. «Ab 2020 werden sie dann auch in Luzern immatrikuliert sein.» Dies, weil die Studenten dann auch ihre Praktika an fünf Standorten im Kanton Luzern absolvieren werden (Kantonsspital, Paraplegiker-Zentrum Nottwil, Luzerner Psychiatrie, Hirslanden St. Anna und bei Hausärzten).
Bruno Staffelbach sieht in der fortschreitenden Digitalisierung des Wissens die Möglichkeit einer «Renaissance der persönlichen Universität». Die Art und Weise, wie die Unis Wissen vermitteln, werde zwar zunehmend digital. «Es braucht jedoch gerade in dieser Zeit Orientierungswissen – ein Youtube-Video kann keine medizinische Diagnose lehren», sagt Staffelbach. «In diesem Sinne wird das personalisierte Lernen wieder mehr Gewicht erhalten.» (io)