Partnerschaft
250'000 Franken pro Jahr: Luzerner Kantonalbank sponsert Universität

Die Uni Luzern und die Kantonalbank spannen zusammen. Das Bildungsinstitut braucht das Geld unter anderem für das weitere Wachstum. Dafür erhält die Bank kostenlose Kurse für Kunden und Mitarbeitende.

Alexander von Däniken
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Der Hauptsitz der Luzerner Kantonalbank in Luzern.

Der Hauptsitz der Luzerner Kantonalbank in Luzern.

Dominik Wunderli (19. Januar 2022)

Es ist die erste Partnerschaft dieser Art zwischen der Universität Luzern und einem Unternehmen: Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) wird sogenannte Keypartnerin der Uni. Die LUKB unterstützt die Hochschule mit 250'000 Franken pro Jahr. Der Vertrag ist vorerst auf drei Jahre befristet, wie die beiden Institutionen am Mittwoch mitgeteilt haben. Bruno Staffelbach, Rektor der Universität Luzern: «Die Partnerschaft ermöglicht der Universität einen engen Austausch mit einem der wichtigsten Unternehmen der Region. Das bietet vielfältige Chancen für Forschung und Lehre und stärkt letztlich auch den Wirtschaftsstandort.»

Auf Nachfrage führt Mediensprecher Lukas Portmann aus, dass sich die Universität wertvolle Inputs erhoffe. So könnten etwa aus den Kontakten neue Forschungsprojekte entstehen. Natürlich lasse sich die Uni keine Forschungsinhalte vorschreiben. Die Partnerschaft unterliege der Richtlinie für die Annahme von privaten Drittmitteln. Diese hält unter anderem fest, dass bei der Annahme von privaten Drittmitteln die Autonomie der Universität Luzern und die Freiheit der wissenschaftlichen Forschung und Lehre gewahrt bleiben müssen. Die Universität verwendet die erhaltenen Drittmittel also frei.

Weitere Schlüsselpartner möglich

Zwar arbeiten die Fakultäten regelmässig mit Unternehmen zusammen – das dann aber projektbezogen oder im Rahmen spezifischer Lehrgänge. Die Partnerschaft mit der Kantonalbank ist laut Portmann mit der gesamten Universität und umfassender. «Bei der LUKB handelt es sich um die erste Keypartnerin.» Weitere Kooperationen dieser Art seien willkommen, sofern es sich um Unternehmen aus anderen Branchen handle und diese zur Universität passen würden. Denn die Uni braucht Drittmittel für die weitere Entwicklung. In zehn Jahren will sie laut Rektor Staffelbach zu einer der führenden humanwissenschaftlichen Universitäten Europas gehören. Eine Etappe bilden die neuen Fakultäten für Psychologie und Gesundheitswissenschaften. Die Uni hat 2020 bei einem Umsatz von rund 68 Millionen Franken einen Aufwandüberschuss von knapp 870'000 Franken verzeichnet.

LUKB-CEO Daniel Salzmann begründet den Entscheid der Bank wie folgt: «Wir wollen mit unserem Engagement einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Bildungsstandorts Luzern auf der Tertiärstufe leisten. Bildung ist ein zentraler Faktor für die Standortattraktivität unserer Region. Von der Partnerschaft, die uns Zugang zum personellen Netzwerk der Universität und zu aktuellen Forschungsresultaten bringt, versprechen wir uns spannende Impulse für unsere interne Weiterbildung und für Kundenevents.»

Auf Nachfrage konkretisiert LUKB-Mediensprecher Daniel von Arx, dass man sich direktere Kontakte in die Universität erhoffe. Dass dadurch allenfalls Personal rekrutiert werden könne, sei durchaus möglich und erwünscht, aber nicht das primäre Ziel. «Wichtiger sind uns die gemeinsamen Veranstaltungen für Mitarbeitende und Kunden.» Die Universität stellt die entsprechenden Fachleute für die ein bis zwei Tage dauernden Weiterbildungsveranstaltungen kostenlos zur Verfügung. Das ist in dieser Art neu, wie Uni-Sprecher Lukas Portmann anmerkt.