Krienser Seniorentheater tritt erstmals im «Schappe» auf

«Seniorentheater boomen», weiss Regisseurin Josette Gillmann. Weil es aber zu wenig Stücke für ältere Semester gibt, schrieb sie «Früehligsgfüehl im Herbst» für das Krienser Ensemble sehr gelungen um.

Yvonne Imbach
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Das Seniorentheater Kriens bei der Probe für ihr neues Stück, das am Dienstag Premiere feiert. Bild: Eveline Beerkircher (Kriens, 20. September 2018)

Das Seniorentheater Kriens bei der Probe für ihr neues Stück, das am Dienstag Premiere feiert. Bild: Eveline Beerkircher (Kriens, 20. September 2018)

Vor drei Jahren spielte die Seniorentheatergruppe Kriens zum letzten Mal – damals noch im Saal des alten Kinos Scala. Es war ungewiss, ob und wann das Ensemble nochmals zur Premiere lädt. Am Dienstag ist es soweit: Im neuen Schappe-Saal öffnet sich der Vorhang zum Stück «Früehligsgfüehl im Herbst».

Regie führte erneut die erfahrene Theaterfrau Josette Gillmann, die selbst «Ü 80» ist. Sie hat das Stück den neun Spielerinnen und Spielern im Alter zwischen 60 und 80 Jahren auf den Leib geschrieben – mit gewohnt kluger und humorvoller Feder.

Es darf sehr viel gelacht werden

«Seniorentheater boomen, sowohl in der Schweiz wie auch in Deutschland und Österreich», sagt Altmeisterin Gillmann, die erst kürzlich an einem Seniorentheater-Treffen im Südtirol teilgenommen hat. «Das Problem liegt bei den Stücken, es gibt nur wenig gute Textbücher für Seniorengruppen.» Mit ihrer jahrzehntelanger Erfahrung als Regisseurin und Spielerin weiss sich Josette Gillmann aber zu helfen: «Ich suche ein gutes Laienstück aus und adaptiere die Rollen auf unsere Spieler im Seniorenalter.» Das gelang ihr auch in der aktuellen Produktion ausgezeichnet, es darf sehr viel gelacht werden.

Schauplatz ist eine gemütliche Quartier-Gartenbeiz. Die Vorbereitungen für Fredys 70. Geburtstag am nächsten Tag sind am Laufen, seine Feier wird mit dem Sommerfest des Quartiervereins verbunden. Doch nicht alle sind in Feierlaune: Die alten Häuser im Quartier werden abgerissen, bis auf eine Mieterin sind schon alle ausgezogen. Rita steht die Zwangsräumung bevor. Diese lenkt sich von ihrem Kummer ab, indem sie zu viel trinkt und im Internet nach neuem Liebesglück sucht. Wer steckt bloss hinter ihrer Chat-Bekanntschaft «Luusbueb»?

«Das Theaterspielen hat mich gepackt. Die Leute und der Zusammenhalt sind toll und das Textlernen hält das Gehirn in Schwung»

Peter Surber, neues Mitglied der Theatergruppe

Die neun Spielerinnen und Spieler beweisen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Vielmehr füllen sie ihr Spiel mit viel Humor, Feingefühl und Charme und unterhalten mit der herzlichen Produktion bei weitem nicht nur die eigene Generation. Neu dabei ist Peter Surber (67), der schwärmt: «Das Theaterspielen hat mich gepackt. Die Leute und der Zusammenhalt sind toll und das Textlernen hält das Gehirn in Schwung.»

Aufführungen: Premiere am Dienstag um 19.30 Uhr. 26. und 28. 9. um 17 Uhr. 27.9. um 19.30 Uhr. Theatersaal Schappe, Kriens. Kasse eine Stunde vor Beginn geöffnet.

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