Kanton Luzern
Der Frühling ist da, die invasiven Ankömmlinge sind es auch – Mücken und Neophyten sind auf dem Vormarsch

Mit dem Frühling rückt auch die Problematik der invasiven Arten wieder in den Fokus. Der Kanton Luzern warnt vor der aggressiven Asiatischen Buschmücke und dem Seidigen Hornstrauch.

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Die Neophyten und invasiven Tiere seien in den Startlöchern, schreibt das Amt für Landwirtschaft und Wald (Lawa) des Kantons Luzern. Eine davon ist die Asiatische Buschmücke, die oft mit der Tigermücke verwechselt wird. Sie hat ebenfalls weisse Streifen auf den Beinen, aber keinen weissen Strich auf dem Rücken.

Obwohl ähnlich wie die Tigermücke, haben die Buschmücken keinen weissen Streifen auf dem Rücken.

Obwohl ähnlich wie die Tigermücke, haben die Buschmücken keinen weissen Streifen auf dem Rücken.

Bild: pd

Besonders in der Nordwest- und Ostschweiz ist die Mücke verbreitet. Dank ihrer Resistenz gegenüber Kälte und Trockenheit vergrössert sich ihr Gebiet aber rasant. Mancherorts ist die Asiatische Buschmücke bereits häufiger als die einheimische Hausmücke.

Das tagesaktive Insekt gilt als besonders aggressiv, seine Stiche sind schmerzhafter als jene von heimischen Verwandten. Das Lawa gibt aber Entwarnung, immerhin ist die Asiatische Buschmücke keine wichtige Überträgerin von Krankheiten. Trotzdem wird empfohlen, Wassergefässe wie Blumenvasen, Giesskannen oder Getränkedosen im Garten regelmässig auszuleeren, damit sie nicht zu Brutstätten für die piksenden Einwanderer werden.

Einwanderer aus Nordamerika verbreitet sich rasch

Auch pflanzliche Fremdlinge, sogenannte Neophyten, können zur Plage werden. Dieses Jahr besonders im Fokus steht der Seidige Hornstrauch, auch Weisser Hartriegel genannt. Er sieht dem heimischen Roten Hartriegel zum Verwechseln ähnlich, doch der Neophyt aus Nordamerika bildet rasch dichte Bestände und verdrängt einheimische Pflanzen. Zu erkennen ist er an seinen weissen Früchten und Ästen, die so biegsam sind, dass sie kaum brechen.

Typisch für den Seidigen Hornstrauch sind die flexiblen Äste.

Typisch für den Seidigen Hornstrauch sind die flexiblen Äste.

Bild: pd
Der Seidige Hornstrauch verbreitet sich auch durch Vögel.

Der Seidige Hornstrauch verbreitet sich auch durch Vögel.

Bild: pd

Wer einen seidigen Hornstrauch besitzt, soll die verblühten Blütenstände vor der Samenreife entfernen und nicht im Kompost, sondern im Kehricht entsorgen. Am Besten werden die Sträucher aber gefällt oder ausgerissen.

Neophytensäcke bleiben gratis

Hier setzt auch der Neophytensack an. Denn werden die ausgerissenen Pflanzen liegengelassen oder kompostiert, ist die Gefahr der Verbreitung zu gross. Das Projekt Neophytensack wurde vor einem Jahr im Kanton Luzern lanciert. Bis auf Weiteres sollen die Säcke gratis bleiben, so das Lawa. Gemeinden können bei Bedarf Säcke beim lokalen Abfallverband nachbestellen.

Gut verpackt können die Neophyten keinen Schaden mehr anrichten.

Gut verpackt können die Neophyten keinen Schaden mehr anrichten.

Bild: pd