Es war eine Art Gegenveranstaltung am letztjährigen Luzerner Fest. Doch 2017 wird das Altstadt-Fäscht offiziell Teil der Grossveranstaltung.
Letztes Jahr noch machten sie getrennt Kasse, doch dieses Jahr wollen sie gemeinsam die Stiftung «Luzerner helfen Luzernern» unterstützen. Die Rede ist vom Luzerner Fest und vom letzten Jahr wiederbelebten Altstadt-Fäscht. Letzteres war als eine Art Protestveranstaltung ins Leben gerufen worden, weil das Luzerner Fest vielen Besuchern zu gross und zu kommerziell geworden war. Zwar hatte das letztjährige Altstadt-Fäscht mit seinen 700 Besuchern im Süesswinkel bloss symbolischen Charakter. Doch mit den 16 500 Franken, die dort für wohltätige Zwecke gesammelt wurden, mussten die Organisatoren den Vergleich mit dem ungleich grösseren Luzerner Fest nicht scheuen. Dieses brachte trotz 75 000 Besucherinnen und Besuchern bloss 40 000 Franken für wohltätige Zwecke zusammen. Dieses Jahr wollen die beiden Anlässe also den wohltätigen Teil gemeinsam koordinieren. Trotzdem bleiben sie zwei eigenständige Feste mit eigenständigem Organisationskomitee, wie am Dienstag mitgeteilt wurde.
Für das Altstadt-Fäscht ist Alceo Benedetti federführend. Er verrät noch keine Details, doch einiges ist schon klar: Das Altstadt-Fäscht wird am 24. Juni ein eigenes Programm auf die Beine stellen. Gefeiert wird wie im Vorjahr im Süesswinkel und in der Kegelbahn der Maskenliebhaber, doch zusätzlich auch noch auf dem Hirschenplatz. «Die Kegelbahn wird zum Ländlerkeller und vor dem Süesswinkel werden Luzerner Kleinformationen auftreten», so Benedetti. Auf dem Hirschenplatz wird eine Musikbühne aufgestellt: «Dort gibt es Musik im Stil von Jazz bis Dixie, von Blues bis Schlager, einfach gute Unterhaltungsmusik. Es wird bestimmt wieder schön und gemütlich.» Für Benedetti sind mit dem letztjährigen Altstadt-Fäscht-Revival zwei Ziele erreicht worden: «Es wird wieder in der Altstadt gefeiert und die Herzrondelle ist jetzt wieder offizielles Festabzeichen.» Doch wie kam es überhaupt zur gemeinsamen Sache zwischen Altstadt-Fäscht und Luzerner Fest? Offenbar ging die Initiative von Corinne Imbach, OK-Präsidentin des Luzerner Fests, aus. «Da haben wir bei Gesprächen Synergien ausgemacht. Wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg», so Benedetti.
Das OK des Luzerner Fests hatte bereits angekündigt, auch vermehrt wieder Gemütlichkeit einzubringen, so zum Beispiel mit Begegnungszonen. Musikalisch geht die Post beim Luzerner Fest, das am 23. und 24. Juni stattfindet, auf 7 bis 8 Musikbühnen auf diversen Plätzen entlang dem Seebecken ab. «Da spielen vor allem Luzerner Bands auf», sagt Corinne Imbach. Dass auf das Feuerwerk verzichtet wird, wurde bereits kommuniziert. Doch was kommt an dessen Stelle? «Es kommen einige Neuerungen und Highlights ans Luzerner Fest 2017 – das Gastspiel des Altstadt-Fäschts ist eines davon. Weitere Veränderungen werden zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt», so Imbach. Veränderungen sind auch im kulinarischen Bereich geplant. So setze man dieses Jahr vermehrt auf Vielfalt und die intensivere Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen: «So können die sich einem breiten Publikum präsentieren», sagt Imbach.
Sandra Monika Ziegler
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