Fernreisen sind nur unter erschwerten Bedingungen möglich. So hat unser Autor seine Ferien in der Schweiz verbracht - und erlebte, dass die Welt noch viel kleiner ist, als er vermutete.
Im November fliegen mein Mädchen und ich jeweils in den Süden. Heuer machten wir Ausflüge mit Auto, Töff und zu Fuss. Wir bewegten uns auf dem Weissenstein, im Maggiatal, am vorletzten Dienstag auf dem Napf (via Luthernbad) und einen Tag später auf der Belchenflue (BL).
Als wir uns unterhalb des Aussichtspunktes im Baselland auf einem Stein sitzend mit Wurst und Brot stärkten, begrüsste uns ein Ausflügler: «Aha, Arbiger.» (Umgangssprache für einen Ort im Wiggertal). Er wohne in unserer Nähe, sei pensioniert und heisse Peter. Gut zu wissen. Wir berichteten einander von unseren Touren. Es stellte sich heraus, dass er am Vortag in derselben Beiz am Napf wie wir einkehrte (Hirschen), wir uns aber knapp verpassten.
Was für ein Zufall. Wir redeten über mögliche Reiseziele der kommenden Tage. Dabei erwähnte ich, dass wir am nächsten Tag eine Meringue oder ein Vermicelles im Kemmeriboden-Bad geniessen werden. Er meinte, dass dies auch auf seiner Liste stehe.
Am darauffolgenden Tag fuhren mein Mädchen, ihre jüngste Tochter und ich für eine Wanderung – aufs Ahorn. Der Kleinen erzählte ich von der Begegnung vom Vortag. Sie konnte es kaum glauben und meinte: «Was für ein Zufall.» Sag ich doch.
Zum Abschluss unseres Spaziergangs gönnten wir uns eine Meringue, die gibt’s auch auf dem Ahorn. Im Lokal kamen uns zwei Männer entgegen. Ich blickte dem älteren in die Augen: «Peter?» Wir lachten und staunten und ich glaube, er dachte dasselbe wie ich: «Warum ist der Kerl nicht im Kemmeriboden?» Falls wir uns dort treffen, lass ich’s euch wissen.
Hinweis: Am Freitag äussern sich jeweils Gastkolumnisten und Redaktoren unserer Zeitung zu einem freigewählten Thema.