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Zentralschweiz
Kanton Luzern
Zivilschutz- und Feuerwehrorganisationen kämpfen mit Nachwuchsproblemen. Nun sollen mehr junge Luzernerinnen für den Bevölkerungsschutz motiviert werden – mit obligatorischen Infoanlässen. Das ist ein guter Vorschlag.
Wie wichtig Zivilschutzangehörige und Feuerwehrleute sind, haben uns die Pandemie, die aktuelle Flüchtlingswelle und das Hochwasser vom vorletzten Sommer eindrücklich vor Augen geführt. Doch beide Organisationen des Bevölkerungsschutzes kämpfen mit grossen Nachwuchssorgen. Das hat auch damit zu tun, dass junge Frauen gar nicht oder zu wenig genau wissen, welche Möglichkeiten ihnen offen stehen. Sie werden zwar wie die jungen Männer zu einem Informationsanlass eingeladen, müssen ihn aber nicht besuchen. Und das tun sie denn von Ausnahmen abgesehen auch nicht.
An diesem Punkt setzt nun eine Luzerner Mitte-Kantonsrätin, unterstützt von Angehörigen fast aller Parteien, an: Die Infoveranstaltungen sollen auch für junge Frauen obligatorisch werden. Wer der Aufforderung nicht nachkommt oder keinen nachvollziehbaren Grund für das Fernbleiben liefert, soll gebüsst werden, heisst es im breit abgestützten Vorstoss. Mit der gleichen Forderung beschäftigt sich zurzeit das Aargauer Kantonsparlament.
Pflichtveranstaltungen zum Bevölkerungsschutz für die Rekrutierung von Nachwuchs müssten eigentlich flächendeckend eingeführt werden, da der Personalmangel in der ganzen Schweiz ein Problem ist, argumentieren die Kritiker des Vorschlags. Damit haben sie zwar recht. Dennoch sollten die Kantone nicht einfach träge auf den Bund warten, sondern selber und schnell jeden Strohhalm ergreifen, der ihre Nachwuchssorgen weniger werden lässt.