Der US-Fastfood-Riese ist Anfang Jahr gegen eine Zürcher Poulet-Firma vorgegangen. Der Vorwurf: Der Name und das Logo erinnere zu stark an das Original aus Kentucky. Nun gibt es eine Lösung, die den Beschuldigten einiges kostet.
«Kentucky Fried Chicken», kurz KFC, ist ein Riese im internationalen Fastfood-Markt. Im vergangenen Jahr erzielte der Konzern mit seinen 24'000 Restaurants weltweit knapp 28 Milliarden US-Dollar. Doch Anfang Jahr nahm dieser Goliath einen David im Zürcher Niederdorf ins Visier: Den 52-jährigen Ahmad Saeed. Der Gastronom, der 1987 von Pakistan in die Schweiz kam und hier eine Tellerwäscher-Karriere hinlegte, hatte in der Limmatstadt ein neues Lokal eröffnet mit dem Namen Zurich fried Chicken, kurz ZFC. Das passte KFC gar nicht (diese Zeitung berichtete).
Saeed erhielt von den KFC-Anwälten eine Abmahnung. Der US-Konzern glaubte an eine Verwechslungsgefahr, wegen dem Namen, aber auch dem Schriftzug auf dem Logo. Tatsächlich glichen die drei Buchstaben in schwarz von der Form her den originalen Lettern. Zudem verkaufte Saeed wie die Amerikaner einen «Szinger Burger», quasi der «BigMac» von KFC.
Würde Saeed auf die Vorwürfe nicht entsprechend reagieren, würden rechtliche Schritte eingeleitet, lautete die Drohung von KFC. Und nun hat der Zürcher Gastronom, der inzwischen eine zweite ZFC-Filiale eröffnet hat und auch ein indisches Restaurant führt, Folge geleistet, wie er auf Anfrage bestätigt.
Der «Szinger Burger» heisst nun ganz einfach «Crispy Chicken Burger». Der Name Zurich Fried Chicken und die Abkürzung ZFC bleiben, allerdings sind die Buchstaben nun schwungvoller und klein geschrieben. In einem Anwaltsschreiben von KFC, das CH Media vorliegt, gibt sich der US-Konzern mit dieser Lösung einverstanden, allerdings pocht er auf eine rasche Umsetzung der Logo-Änderung in allen Bereichen.
Doch diese dauert an. «Das geht leider nicht von einem Tag auf den anderen», sagt Saeed. Und vor allem sei dies teuer. Rund 40'000 Franken werde ihn die Umstellung kosten, denn er müsse alles ändern, die Schilder beim Restauranteingang, die Wände in den Filialen, die Menütafeln, die Broschüren bis hin zu den T-Shirts. KFC nahm zur Einigung auf Anfrage keine Stellung.
In zwei bis drei Wochen sollten alle Änderungen vollzogen sein, sagt Saeed. Und damit dürfte der Güggelikampf ein gütliches Ende gefunden haben.