Dietikon
Vandalenakte kosten die Stadt immer mehr - nun werden Massnahmen ergriffen

Mit Kameras und Graffitischutz sollen Sachbeschädigungen verhindert werden.

Tobias Hänni
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Um Schmierereien leichter entfernen zu können, verwendet die Stadt seit einigen Jahren einen Graffitischutz.

Um Schmierereien leichter entfernen zu können, verwendet die Stadt seit einigen Jahren einen Graffitischutz.

Aline Ilk

Versprayte Mauern, eingetretene Mülleimer und beschädigte Skulpturen: Seit die Stadt Dietikon 2010 angefangen hat, Vandalenakte an ihrem Eigentum zu erheben, beobachtet sie eine ständige Zunahme der Sachbeschädigungen . «In den Jahren 2010 bis 2012 waren die Schäden mit einer Gesamtsumme von 25 000 Franken vergleichsweise klein», sagt Stadtschreiberin Karin Hauser auf Anfrage. Ab 2013 sei dann sowohl die Anzahl der Fälle wie auch die dadurch verursachte Schadenssumme angestiegen.

Das zeigt auch die stadträtliche Antwort auf eine Anfrage von CVP-Gemeinderat Reto Siegrist, der sich darin nach dem der Stadt entstandenen Schaden durch Vandalismus erkundigte. In der Antwort beziffert die Exekutive diesen für die letzten zwei Jahren auf 146 000 Franken. Für einen Grossteil der Schäden kam laut Stadtrat zwar die Versicherung auf. Die Stadt musste aber 26 000 Franken selber tragen. Der Selbstbehalt betrage bei Einbruch 1000, bei Vandalismus 5000 Franken, heisst es in der Antwort. Hinzu kämen Schäden, die innerhalb der Selbstbehaltsgrenze liegen und statistisch nicht erfasst würden. Grob geschätzt beliefen sich diese Schadensfälle auf 40 000 Franken.

Erfolg hält sich in Grenzen

Zu den Zielscheiben von Vandalen gehören laut Hauser neben städtischen Liegenschaften Schulhäuser, öffentliche WC-Anlagen und Skulpturen auf dem gesamten Stadtgebiet. Ob es sich bei den Tätern vor allem um Jugendliche handelt, lässt sich laut der Stadtschreiberin nicht sagen. «Ohne konkreten Verdacht wird jeweils eine Anzeige gegen unbekannt erstattet», sagt Hauser. Eine Aussage über das Alter der Täter liesse sich erst nach erfolgreichen Ermittlungen der Polizei machen.

Bislang halten sich diese Erfolge allerdings in Grenzen: Wie der Stadtrat auf Siegrists Vorstoss schreibt, wurden zwar drei Jugendliche – teils wiederholt – angezeigt. Jedoch seien alle Verfahren mangels Beweisen eingestellt und deshalb keine Entschädigungen gezahlt worden.
Um Vandalenakte zu unterbinden respektive den daraus entstandenen Schaden möglichst klein zu halten, hat die Stadt deshalb verschiedene Massnahmen ergriffen. Präventive Massnahmen sind laut Stadtrat Elternforen und eine intensive Zusammenarbeit mit der Polizei sowie der Jugendanwaltschaft. Auch häufigere Kontrollen durch Hauswarte und Lehrpersonen sollen Sachbeschädigungen vorbeugen. Zudem installierte die Stadt letzten Oktober für 187 000 Franken Videokameras auf den Geländen sämtlicher Schulanlagen. «Diese sollen eine schnellere Überführung der Täterschaft ermöglichen und präventiv wirken», schreibt der Stadtrat. Ob die Kameras den gewünschten Erfolg bringen, könne aber erst zu einem späteren Zeitpunkt beurteilt werden. Für verlässliche Aussagen seien die Kameras noch zu wenig lange im Einsatz, führt Stadtschreiberin Hauser aus. Zumal die warme Jahreszeit erst noch bevorstehe. «Erfahrungsgemäss häufen sich dann die Schadensfälle.»

Um Schmierereien mit geringem Aufwand wieder entfernen zu können, verwendet die Stadt seit einigen Jahren einen Graffitischutz. Laut Hauser wurden damit unter anderem Gebäude am Kirchplatz, Pumpwerke und Reservoirs der Wasserversorgung, Personenunterführungen und Stützmauern bestrichen. «Weitere Objekte werden laufend überprüft und bei Bedarf ebenfalls mit dem Schutz versehen», so Hauser. Der Graffitischutz schlägt mit rund 35 Franken pro Quadratmeter zu Buche. Die Kosten fallen dabei in verschiedenen Abteilungen der städtischen Verwaltung an, wie der Stadtrat schreibt. Bislang habe beispielsweise die Infrastrukturabteilung 161 300 Franken dafür ausgegeben, die Sicherheitsabteilung 31 600 Franken.