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Die saisonale Umleitung der Buslinien 503 und 504 weckt Befürchtungen. Bleibt die Laufkundschaft aus ohne die Haltestelle beim Coop City?
Als einen Schritt in die richtige Richtung bezeichnet Ludwig Dünbier die saisonale Umleitung der Buslinien 503 und 504 in Olten. Der Abteilungsleiter öffentlicher Verkehr beim kantonalen Bau- und Justizdepartement (BJD) steht im Grundsatz dafür ein, Linien des öffentlichen Verkehrs stets gleich zu führen.
«Aus Kundensicht ist dies der optimale Weg», so Dünbier weiter. Man werde sich in Olten mit der jetzt programmierten Testphase fürs Jahr 2017 an die Problematik ran tasten müssen und dann aus den Erkenntnissen die richtigen Schlüsse ziehen.
«Das andere ist, dass sich damit aber nicht allen Events auf der Kirchgasse ausweichen lässt und für die Buskunden auch in den andern Monaten Routenänderungen warten», so der Mann vom BJD. Zu erwähnen sind da etwa die Fasnacht, Monatsmärkte und weitere spontan entstehende Veranstaltungen, welche die Durchfahrt der Busse verunmöglichen.
Rund 140 ein- oder aussteigende Passagiere werden durchschnittlich pro Tag an der Bushaltestelle Coop City gezählt, deren 150 an der Mühlegasse. Eigentlich doch eher geringe Zahlen. Wie beurteilt Coop City nun den Probebetrieb im Jahr 2017?
Geschäftsführer Hans Ruedi Kern begrüsst zumindest die Tatsache, dass die neue Alternativroute probehalber einmal für eine Sommersaison befahren wird. Ganz glücklich mit der Route, welche die Coop-City-Haltestelle umfährt, ist Kern trotzdem nicht, wie er durchblicken lässt.
«Es wäre schön, wenn die Verantwortlichen es anders hätten lösen können. Ich sehe aber das Problem, dass die Busbetriebe Olten Gösgen Gäu mit den ständig wechselnden Routen haben.» Ihm gehe es nicht nur um sein Warenhaus, sondern um die Laufkundschaft für die Alt- und Innenstadt insgesamt, die mit dem Wegfall der Bushaltestelle vor dem Coop City ausbleiben könnte.
Ob die Befürchtungen, die Laufkundschaft könnte sich darob verringern, schliesslich eintreffen werden, vermag Daniela Gaiotto, Co-Präsidentin von Gewerbe Olten, nicht zu sagen. «Gut möglich, dass eine dauerhafte Umlegung der Route keine spürbaren Konsequenzen hat», meint sie. Man wisse es halt einfach nicht.
Aber andersrum gibt sie zu bedenken, dass manchmal Folgen zutage treten, mit denen im Vorfeld nie gerechnet wurde. «Insofern bin ich sehr zufrieden mit der Tatsache, dass der Umleitungsbetrieb im kommenden Jahr probeweise eingeführt wird.» So werde es einfacher sein, auf den Grundlagen der Erfahrungswerte fürs Jahr 2018 zu entscheiden.
Ein wenig einheitliches Bild geben die Passagiere ab, wie eine spontane Umfrage an den Bushaltestellen Baslerstrasse und Mühlegasse gestern zeigte. Dass eine allfällige Umlegung der Route für weniger Laufkundschaft sorgen würde in der Innenstadt, kann sich niemand unter ihnen Vorstellen.
«Weniger geht ja gar nicht mehr», meint etwa Edith Traber, die am Hausmattrain wohnt. «Natürlich waren die ewigen Routenwechsel mühsam, aber wenn ich mir nicht sicher war, stieg ich jeweils in der Innenstadt ein.» Sie könnte sich im Übrigen mit beiden Varianten, der saisonalen und der Totalumlegung anfreunden.
Für Claudia Sutter von der Platanenüberbauung, die voll auf den öffentlichen Verkehr setzt, ist der Fall dagegen klar. Nach kurzem Zögern meint sie: «Wenn die Fahrplanzeiten eingehalten werden können und die Anschlüsse am Bahnhof garantiert sind, bin ich für die definitive Totalumlegung. Für die saisonale Lösung plädiert hingegen Priska Limacher vom Bornfeldquartier, ebenfalls ausschliesslich öV-Nutzerin.
«Vorausgesetzt, die Änderungen werden richtig kommuniziert.» Sie schätzt es, mit dem Bus in die Innenstadt zu fahren. «Auch weil ich beim Coop City häufig einkaufe.»