Naturschutzgruppe
Damit die Nacht nicht zum Alptraum wird

Dagmar Sörgel
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Beim Rundgang in der Gemeinde
Aufwäremen und gemütliches Beisammensein nach dem Rundgang
Feuerzangenbowle

Am 1. November hatte die Naturschutzgruppe Bergdietikon die Einwohner der Gemeinde zu einem Vortrag zum Thema Lichtverschmutzung eingeladen. Referent Rolf Schatz, Geschäftsleiter von Dark-Sky Switzerland und Gemeinderat in Langnau am Albis, informierte über die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf Mensch und Umwelt als auch über mögliche Massnahmen die Lichtverschmutzung zu reduzieren.

So sind heute in der Stadt Zürich in einer normalen Sommernacht mit blossem Auge ca. 400 Sterne sichtbar, ohne Lichtverschmutzung wären es bis zu 4000. Durch neue Technologien wie die LED ist es möglich, die für Beleuchtung aufgewendete Energie signifikant zu reduzieren, was wiederum dazu verleitet hellere Leuchtmittel einzusetzen als bislang. Ein Beispiel ist die Strassenbeleuchtung, bei der die bestehenden, alten Hochdruck-Natrium-Dampflampen durch moderne LEDs ersetzt werden. So wurden in der Vergangenheit die Insekten, angelockt vom Licht, von den Hochdruck-Natrium-Dampflampen verbrannt. Im Lichtstrahl der LEDs fliegen sie bis zur totalen Erschöpfung und fallen tot zu Boden. In einer Nacht finden an einer Strassenleuchte so ca. 120 Insekten den Tod.

Aber auch andere nachtaktive Tiere verlieren ihren angestammten Lebensraum oder finden ihren Weg auf nächtlichen Flügen oder Wanderungen nicht mehr, wie am Beispiel der Fledermäuse und Flusskrebse anschaulich erklärt wurde. Vielen der 40 Zuhörer war auch nicht bewusst, dass der Stoffwechsel von Pflanzen durch die zunehmenden Lichtimmissionen beeinflusst wird. Es ist nachgewiesen, dass ein Baum, der im Lichtkegel einer Lampe steht, viel später sein Laub abwirft als einer, der nicht durch künstliche Beleuchtung beeinflusst wird.

Bei dem anschliessenden Rundgang durch einen Teil der Gemeinde wiess Herr Schatz auf das Verbesserungspotenzial im privaten und öffentlichen Raum hin. Mögliche Massnahmen sind der Einsatz von Leuchten, die nur von oben nach unten strahlen und zielgerichtet den gewünschten Bereich ausleuchten, die Abschirmung von vorhandenen Leuchten und die Begrenzung der Leuchtdauer.

Der Abend fand bei einer Feuerzangenbowle im Schein des Feuers seinen Ausklang. In der gemütlichen Atmosphäre und angeregt durch die Informationen von Herrn Schatz wurde bis spät in den Abend weiter diskutiert. Die Naturschutzgruppe freut sich bereits auf das kommende Jahr, in dem sie wieder zu spannenden Anlässen einladen wird.