Erstmals seit langem muss das NLB-Frauenteam von Floorball Uri wieder einmal eine Niederlage hinnehmen.
Nach einem missratenen Saisonstart mit zwei Niederlagen setzte Floorball Uri zu einer eindrücklichen Siegesserie an. Das Team von Cheftrainer Roman Imhof brachte das Kunststück fertig, fünf Siege in Folge einzufahren und damit in der Tabelle weit nach oben zu klettern. Fast zwei Monate lang gaben die Urnerinnen keinen Punkt mehr ab. Doch am Sonntag wurde die Erfolgswelle durch Tabellennachbar Appenzell gestoppt. Dies nachdem Uri tags zuvor Frauenfeld auswärts noch knapp mit 6:5 besiegt hatte.
Dennoch zeigte sich Imhof keineswegs enttäuscht: «Eigentlich haben wir ganz gut gespielt. Allerdings war unsere Chancenverwertung ziemlich schlecht. Zudem haben wir unglückliche Tore kassiert. Und nicht zuletzt hat Appenzell sehr stark gespielt. Das ist ein Gegner, der uns nicht sonderlich liegt. Wir hätten es in der Hand gehabt zu gewinnen. Aber irgendwann reisst jede Serie.»
Zunächst lief für die Urnerinnen alles nach Plan. Lena Meier bescherte Uri in der 10. Minute mit einem Kunstschuss aus spitzem Winkel den Führungstreffer. Mitte des zweiten Drittels überstanden die Platzherrinnen eine zweiminütige Unterzahlphase unbeschadet. Kaum wieder vollzählig, traf Sabrina Rüttimann mit einem satten Weitschuss nur die Latte. Gegen Ende des zweiten Durchgangs kam dann jedoch die kalte Dusche: Appenzell glich aus und schoss innerhalb von weniger als einer Minute auch noch das 1:2. Mitte des Schlussdrittels erhöhten die Ostschweizerinnen gar um eine weitere Länge. Nun mussten die Gastgeberinnen alles auf eine Karte setzen. Bereits vier Minuten vor dem Abpfiff nahmen sie die Keeperin raus. Das Risiko zahlte sich allerdings nicht aus. Appenzell markierte das 1:4, womit die endgültige Entscheidung gefallen war. Der zweite Treffer für Uri durch Selina Müller zum Schlussstand von 2:4 hatte nur noch kosmetischen Charakter. Durch diese Niederlage ist die Imhof-Truppe vom vierten auf den fünften Tabellenplatz abgerutscht. Trotzdem ist sie so gut im Rennen wie noch nie seit dem Aufstieg in die NLB.
Der Headcoach sagt: «Ein wichtiger Faktor ist, dass wir bisher vom Verletzungspech weitgehend verschont geblieben sind und wir sehr gut trainieren konnten. In der letzten Saison haben wir häufig knapp verloren. Diesmal läuft es genau umgekehrt: Wir haben mehrmals hauchdünn gewonnen. Das Wettkampfglück lag auf unserer Seite.» Ein grosser Motivationskick war gemäss Imhof auch die neue Halle in Amsteg. «Die Trainingsmöglichkeiten sind jetzt viel besser. Das hat uns definitiv weitergebracht. Wir möchten uns möglichst früh für die Playoffs qualifizieren. Diesbezüglich sind wir sicherlich auf einem guten Weg.» In den letzten Jahren musste Floorball Uri stets gegen den Abstieg kämpfen. Davon sind die Innerschweizerinnen diesmal weit entfernt. Der Abstand zu den Tabellenschlusslichtern Visper Lions und Yverdon beträgt bereits komfortable zwölf Punkte – ein beruhigendes Polster für die verbleibenden zehn Qualifikationsspiele.
Wie das Frauen-Team hat auch die in der 2. Liga spielende Männer-Mannschaft von Floorball Uri bisher eine gute Saison hingelegt. Mit vier Siegen aus sechs Partien lag sie bis zur WM-Pause sogar auf dem zweiten Tabellenplatz. In der siebten Runde setzte es jedoch eine unerwartete Niederlage ab. Uri zog am Samstag im Heimspiel gegen Ad Astra Sarnen knapp mit 2:3 den Kürzeren. Die Platzherren gerieten schon früh mit 0:1 ins Hintertreffen und liefen über die gesamte Spieldauer einem knappen Rückstand hinterher. Trotz vollem Einsatz gelang es nicht, eine Wende herbeizuführen. Durch diesen Taucher fiel Uri auf den sechsten Rang zurück. Allerdings ist der Abstand zur Spitze nur gering. (urh)