Handball
Die Gallier vom Bodensee: Für den HSC Kreuzlingen beginnt heute in Zürich das grosse NLA-Abenteuer

Wenn die Männer des HSC Kreuzlingen am Donnerstag um 19.00 Uhr bei GC Amicitia in der Zürcher Saalsporthalle antreten, tun sie das als krasse Aussenseiter. Doch selten ist eine Mannschaft aus der NLB so überzeugend aufgestiegen wie die Thurgauer im vergangenen Frühjahr.

Markus Rutishauser
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Drenit Tahirukaj und der HSC Kreuzlingen (hier im Testspiel gegen Wädenswil/Horgen) müssen sich ab Donnerstag in der höchsten Liga beweisen.

Drenit Tahirukaj und der HSC Kreuzlingen (hier im Testspiel gegen Wädenswil/Horgen) müssen sich ab Donnerstag in der höchsten Liga beweisen.

Bild: Mario Gaccioli

«Wir haben keine Chance, also packen wir sie!» Unter diesem Motto starten die Männer des HSC Kreuzlingen am Donnerstagabend als Aussenseiter in ihre erste NLA-Saison. Den Galliern gleich im Kampf gegen die übermächtigen Römer werden die Thurgauer ihre Haut so teuer wie möglich verkaufen – auch im Auftaktspiel um 19 Uhr beim Cupsieger und Europacup-Teilnehmer GC Amicitia Zürich in der Saalsporthalle.

Die letzten beiden Aufsteiger Chênois und Endingen sind nach einer Saison sang- und klanglos wieder abgestiegen. Diesem Schicksal versucht Kreuzlingen zu entkommen. Selten zuvor hat ein NLB-Klub in so überzeugender Art und Weise die Promotion geschafft. «Wir wissen aber um die Herausforderungen, die auf einen Neuling in der Elite des Schweizer Handballs warten», sagt der neue Kreuzlinger Trainer Heiko Grimm. Im Vergleich zur meist professionell aufgestellten Konkurrenz müssen die Amateure aus dem Thurgau in jeder Hinsicht kleinere Brötchen backen.

Kreuzlingen verstärkte NLB-Kader nur punktuell

Eine Stärke von Kreuzlingen kann sein, dass es eine bereits gut eingespielte Mannschaft hat. Das Kader wurde nach dem Aufstieg nur punktuell verstärkt. Dazu gestossen sind der Rechtsaussen David Fricker (24) vom Ligakonkurrenten St.Otmar St.Gallen, der international erfahrene Kroate Bruno Kozina (30) und Lionel Mirdita (20) aus dem B-Kader von Meister Schaffhausen. Kurz vor Saisonstart konnte der HSCK zudem den kosovarischen Nationalspieler Drilon Tahirukaj (27) sowie Fabian Zeller (19/HSG Konstanz) verpflichten.

«Wir werden als Aufsteiger sicher Lehrgeld bezahlen müssen», sagt Trainer Grimm. «Ich erwarte von mir und den Spielern, aber auch vom Umfeld, dass wir zusammen versuchen, alles Machbare herauszuholen, um möglichst nahe an unser Optimum heranzukommen.»

HSC Kreuzlingen NLA-Kader 2022/23

Torhüter
Haris Berisha (26/KOS)
Cédric Färber (22)
Nikola Marinovic (46/AUT)

Feldspieler
Sandro Bär (25)
Valon Dedaj «C» (32)
David Fricker (24)
Jonas Heim (26)
Marco Kappenthuler (27)
Bruno Kozina (30/CRO)
Attila Kun (28/HUN)
Leandro Lioi (20)
Alan Lutz (23)
Lionel Mirdita (20)
Bujar Ramosaj (27/KOS)
Fabian Schneider (27)
Drenit Tahirukaj (24/KOS)
Drilon Tahirukaj (27/KOS)
Robin Wipf (21)
Fabian Zeller (19/GER)
Manuel Zeller (25/GER)

Zuzüge: Fabian Zeller (Konstanz), Fricker (St. Otmar), Kozina (Csurgo/HUN), Mirdita (Kadetten Schaffhausen), Drilon Tahirukaj (Deçani/KOS).

Abgänge: Paul Kaletsch, Laszlo Nahej (beide Karriereende), Jérôme Portmann (Endingen), Oliver Wipf, Marcel Briegmann (beide HSCK II), Adrian Blättler (GC Amicitia).