Tennis
Viktorija Golubic droht mit Wimbledon-Entscheidung der Absturz, sie sagt: «Ich will mich gar nicht mehr damit befassen»

Weltranglistenpunkte werden in Wimbledon auch bei den Frauen nicht vergeben. Allerdings offen ist noch, ob auch jene aus dem Vorjahr aus der Wertung fallen. Besonders hart betroffen wäre Viktorija Golubic.

Simon Häring
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Aus in der ersten Runde der French Open: Viktorija Golubic.

Aus in der ersten Runde der French Open: Viktorija Golubic.

Sven Thomann/Freshfocus / Blick

Viktorija Golubic scheitert bei den French Open in der ersten Runde an der Amerikanerin Katie Volynets (WTA 128). In der am Montag wegen Regens und der einbrechenden Dunkelheit nach dem zweiten Satz abgebrochenen Partie unterlag sie mit 2:6, 6:2, 1:6. Damit wartet Golubic weiter auf ihren zweiten Sieg im Hauptfeld von Roland-Garros. Der bisher einzige war ihr 2016 gelungen. Nun scheiterte sie zum vierten Mal in der Startrunde.

An der Seite von Jil Teichmann bestreitet Golubic in Paris noch das Doppel, ehe sie auf Rasen wechselt. Im Vorfeld von Wimbledon bestreitet sie drei Turniere in Grossbritannien: in Birmingham, Nottingham und Eastbourne.

Fallen in Wimbledon auch bei den Frauen alle Punkte aus der Wertung, fällt Golubic in der Weltrangliste deutlich zurück.

Fallen in Wimbledon auch bei den Frauen alle Punkte aus der Wertung, fällt Golubic in der Weltrangliste deutlich zurück.

Sven Thomann/Freshfocus / Blick

Besonders stark betroffen wäre Golubic, wenn die WTA dem Beispiel der ATP folgt und als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine in Wimbledon nicht nur keine Punkte vergibt, sondern auch jene aus dem Vorjahr aus der Wertung fallen lässt. Diese Massnahme ist bei der WTA noch nicht definitiv beschlossen worden, wie Golubic bestätigt.

Golubic: «Ich nehme, was kommt.»

Vor Jahresfrist hatte Golubic in Wimbledon überraschend die Viertelfinals erreicht. Derzeit machen die 430 Rankingpunkte mehr als ein Drittel ihres Totals von 1075 Zählern aus. Fallen diese ersatzlos aus der Wertung, fällt Golubic in der Weltrangliste, wo sie derzeit im 53. Rang geführt wird, aus den Top 100 raus. Damit droht ihr bei den US Open die Qualifikation. Das ist auch deshalb grotesk, weil Golubic 2022 bisher zwar leicht hinter den Erwartungen geblieben ist, in der Jahreswertung sie aber in den Top 60 klassiert. In Melbourne und zuletzt in Strassburg stand sie im Viertelfinal.

Golubic sagt: «Natürlich hoffe ich, dass nicht alle Punkte aus der Wertung fallen.» Der Diskussionen der letzten beiden Jahre mit Pandemie und Krieg ist sie überdrüssig. «Ich habe ein paar Ideen eingebracht. Aber inzwischen bin ich so weit, zu sagen, dass ich mich gar nicht mehr mit dem Thema befassen will.» Sie habe das Gefühl, als Spielerin kaum Einfluss zu haben. «Deshalb sage ich mir: Ich kann es nicht beeinflussen. Ich nehme, was kommt. Selbst wenn ich alle Punkte verliere. Was soll ich auch machen?»