Swiss League
Wechselt Skorer Dominic Forget zum EHC Olten?

Der Ex-Chaux-de-Fonnier Dominic Forget könnte sein derzeitiges Japan-Abenteuer womöglich vorzeitig abbrechen und den EHC Olten in den Playoffs unterstützen – als Schweizer. Die Verhandlungen laufen.

Silvan Hartmann
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Kaum zu stoppen: Dominic Forget – hier in einer Szene aus der vergangenen Saison – ist beim EHC Olten im Hinblick auf die Playoffs ein grosses Thema.

Kaum zu stoppen: Dominic Forget – hier in einer Szene aus der vergangenen Saison – ist beim EHC Olten im Hinblick auf die Playoffs ein grosses Thema.

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Es sind Worte, die aufhorchen lassen: «Es haben einige Schweizer Teams Interesse gezeigt. Es hat auch bereits das eine oder andere Gespräch gegeben, aber meine Antwort ist klar: Ich konzentriere mich derzeit auf meine Arbeit bei den Oji Eagles», lässt sich Dominic Forget in einem Interview mit «20 minuti» zitieren. Nicht ohne Stolz spricht Forget auch darüber, dass er endlich den Schweizer Pass erhalten habe und damit auch bereits nach Japan reiste.

Sagenhafte 953 Skorerpunkte aus 669 NLB-Meisterschaftsspielen: Dominic Forget brachte seit dem Jahr 2006 so manche Gegenspieler von Spiel zu Spiel zur Verzweiflung. Die Ausbeute aus 12 Jahren Eishockey in der zweithöchsten Schweizer Liga ist beeindruckend.

Doch weil bei den Verhandlungen mit La Chaux-de-Fonds zuletzt keine Einigung erzielt werden konnte, standen die Zeichen Forgets auf Abschied. Er ging einen etwas aussergewöhnlichen Weg und nahm ein Abenteuer in Japan an.

Es scheint sich zumindest sportlich gelohnt zu haben: Dominic Forget führt die Skorerliste als Stürmer und Spielmacher der Oji Eagles in der Asian Hockey League mit 28 Punkten aus 24 Spielen überzeugend an. Das scheint nicht zuletzt auch den hiesigen Schweizer Sportchefs aufgefallen zu sein.

Dominic Forget

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Beim EHC Olten – mit den jüngsten Aussagen des Ausnahme-Eishockeyspielers konfrontiert – lässt man durchblicken, dass man schon im Frühsommer über ein Engagement Forgets nachgedacht hatte, das Abenteuer Japan beim Spieler aber über allem stand.

EHCO-Sportchef Marc Grieder macht keinen Hehl daraus: «Wir haben Interesse. Ich stehe in Kontakt mit seinem Agenten. Dominic Forget ist ein sehr interessanter Spieler, zumal er kürzlich den Schweizer Pass erhalten hat. Damit würde er unser Ausländer-Kontingent nicht belasten. Wir könnten quasi mit einem weiteren Kaliber eines gewichtigen Ausländers spielen», bestätigt Grieder.

Doch auch ihm ist bewusst, dass nicht nur der EHCO Interesse an den Diensten des 37-jährigen Kanadiers mit Schweizer Pass hat. Als mögliche Interessenten fallen fast ausnahmslos alle Swiss-League-Topteams.

Aber: Eine Rückkehr zu La Chaux-de-Fonds kann laut Recherchen dieser Zeitung so gut wie ausgeschlossen werden. Denn Forget möchte das Kapitel HCC aus familiären Gründen hinter sich lassen, soll er sich doch kürzlich von seiner Frau getrennt haben.

Teambudget ausgeschöpft

Bleibt bei den Powermäusen nur die ernsthafte Frage nach den finanziellen Möglichkeiten. Denn der EHC Olten hat sein Budget für die aktuelle Mannschaft ausgeschöpft. Eine Variante liegt dabei besonders nahe: Es müsste bei einem Forget-Transfer wohl einer der 19 (!) Stürmer im Kader wegtransferiert werden.

Es könnte sich dabei um jemanden handeln, der einen auslaufenden Vertrag besitzt. So oder so hat der EHCO noch einen Joker im Ärmel.

Ringt sich der 37-Jährige zu einer Rückkehr in die Swiss League durch, wird er dies wohl nicht nur im Hinblick auf die Playoffs tun, sondern dürfte noch einmal einen mehrjährigen Vertrag anpeilen wollen. Und als ambitionierter Klub mit hohen Saisonzielen dürfte der EHC Olten in Forgets Gunst steigen.

Blinddarm-OP bei Lukas Haas! – Devin Muller vor Comeback

Plötzlich hatte er ein schlechtes Gefühl und wies über 40 Grad Fieber auf. Als sich Lukas Haas daraufhin zum Arzt begab, konnte dieser nur eine Diagnose stellen: Blinddarmentzündung! Der EHCO-Captain musste unters Messer und befindet sich mittlerweile auf dem Weg zur Besserung.

Derweil steht Devin Muller vor seinem Comeback. Der langzeitverletzte Stürmer hat seine Schulterluxation auskuriert. Er soll allerspätestens rund um die Weihnachtsspiele zum Einsatz kommen. Die weiteren gewichtigen Ausfälle: Marco Truttmann (Gehirnerschütterung) und Anthony Rouiller (Innenbandriss
im Knie). (sha)