Startseite
Sport
Sport (SZ, GT, OT)
An der Topscorerehrung in der Dampfzentrale in Bern wurden insgesamt 43 000 Franken ausgeschüttet. Darüber hinaus zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die Nationalliga B bereits in naher Zukunft wieder zehn Mannschaften umfasst.
Wenngleich es für den weiteren Verlauf der Saison nichts zu bedeuten hatte, so rief es doch – zumindest für die Oltner – unschöne Erinnerungen an die letztjährigen Playoffs hervor. Im Final des improvisierten Tischtennisturniers anlässlich der Topscorer-Ehrung der NLB standen sich nämlich Dominic Forget und Marco Truttmann gegenüber, obwohl sie beide im Vorfeld auf Understatement gemacht und andere in der Favoritenrolle gesehen hatten.
Dass am Ende der beste Scorer des HC La Chaux-de-Fonds gegenüber jenem des EHC Olten die Oberhand hatte, passte also zur letztjährigen Viertelfinalserie der beiden Mannschaften. Gleichzeitig bedeutete es auch, dass Forget seinen Betrag von 5000 Franken für die Nachwuchsabteilung seines Vereins mit dem verwerteten Matchball auf 10 000 Franken verdoppelte – und damit, finanziell und sportlich gesehen, der grosse Abräumer des Nachmittags war.
Ausgeglichenheit in der NLB
Als Abräumer der 48 Spiele umfassenden Qualifikation hingegen durfte sich James Desmarais feiern lassen. Der Akteur des EHC Visp, des diesjährigen Viertelfinalgegners des EHC Olten notabene, holte sich die Liga-Topscorer-Krone dank 68 erzielten Punkten – und erspielte damit entsprechend 6800 Franken für die Visper Nachwuchsabteilung. Sein «Playoff-Pendant» Marco Truttmann übrigens schaffte es in dieser Qualifikation auf 51 Zähler.
Dass er mit seinen 24 Toren und 27 Assists deutlich unter seinen Werten aus den Vorjahren lag, habe einen simplen Grund, so Truttmann: «Die NLB wird immer besser, immer ausgeglichener. Das macht es zunehmend schwieriger, Punkte zu erzielen.» Eine Einschätzung, welche auch von James Desmarais geteilt wurde. «Die Zeiten, als man in der NLB beinahe 100 Punkte erzielen konnte, sind definitiv vorbei», so der Kanadier.
Dass die neun Mannschaften einander allesamt bezwingen können, das wurde schon im Vorfeld der Qualifikation immer wieder betont – und in den vergangenen knapp fünf Monaten denn auch bestätigt. Geht es nach den Vorstellungen, ja dem Willen des Direktors Leistungssport bei Swiss Ice Hockey, Ueli Schwarz, dann soll sich das so bald als möglich ändern. Nicht etwa die Ausgeglichenheit der zweithöchsten Liga des Landes, welche, so Schwarz, in ihrer Form zu den besten Europas gehöre, sondern die Anzahl Teams.
«Eine NLB mit neun Mannschaften, das ist natürlich nicht zufriedenstellend. Das bedeutet einerseits weniger Arbeitsplätze für jüngere Spieler, andererseits muss immer eine Mannschaft pausieren. Die NLB», so Schwarz weiter, «ist enorm wichtig. Die NLA-Klubs müssen sich aus dieser Liga bedienen, denn nur hier kann sich ein Spieler optimal auf die höchste Liga vorbereiten.»
Gelockerte Aufnahmebedingungen
Dass es dem Verband tatsächlich ein Anliegen ist, die NLB vorwärts zu bringen, widerspiegelten verschiedene Bemühungen. So wurden in dieser Saison mehr Spiele im 4-Mann-System geleitet, zudem wurde in Langenthal die Hintertorkamera getestet. Beim SEHV erachte man das, betont Schwarz, «als weiteren Schritt zur Professionalisierung». Schon heute wird, sollten sämtliche 21 Nationalliga-Vereine ihr Einverständnis dazu gegeben haben, ein nächster Schritt in die richtige Richtung gemacht.
So sollen die Rahmenbedingungen für die Aufnahme in die NLB geöffnet respektive gelockert werden. Profiteur von diesen erleichterten Bedingungen wäre der SC Herisau. Die Appenzeller haben ein Gesuch deponiert, ab der nächsten Saison in der NLB mittun zu können. Schwarz: «Unsere Idee ist es, die Erleichterungen auf zwei Jahre auszudehnen, damit andere interessierte Teams noch etwas mehr Zeit haben, diesen Schritt ebenfalls zu wagen.»