Die Männer des HV Olten und ihr Trainer Hanspeter Arnold gehen mit Ambitionen in die 1.-Liga-Handball-Saison. Nach zwei Saisons, die man nicht beenden konnte, hoffen nun alle Beteiligten primär mal auf einen regulären Meisterschaftsbetrieb.
Am 10. Oktober des vergangenen Jahres bestritten die Männer des HV Olten ihren letzten Ernstkampf. Gegner war der HC Kriens. Die Oltner gewannen 32:28 und feierten damit den vierten Sieg im vierten Meisterschaftsspiel. Sie machten damit dort weiter, wo sie in der Saison 19/20 aufgehört hatten. Mit Erfolgserlebnissen. Als die Coronapandemie im Frühjahr 2020 für den abrupten Abbruch aller Meisterschaften sorgte, da befand sich der HVO klar auf Aufstiegskurs Richtung NLB. «Uns hätte damals aus den letzten sechs Spielen wohl ein bis zwei Siege gereicht, um aufzusteigen», erinnert sich Trainer Hanspeter Arnold.
Entsprechend bitter war das Verdikt für die Oltner. Rechnet man die vier Spiele der vergangenen, ebenfalls abgebrochenen Saison dazu, dann haben die HVO-Männer von den letzten 26 Meisterschaftspartien deren 20 gewonnen – bei drei Unentschieden und drei Niederlagen. Eine fantastische Bilanz. Alleine: Man konnte sich dafür nichts kaufen. Und darum startet der HVO auch im Herbst 2021 immer noch als 1. Ligist.
Hanspeter Arnold sagt, dass Ziel hat sich trotz der komplizierten, letzten Monate nicht verändert. Der Schritt in die zweithöchste Spielklasse soll gelingen. «Klar, es wird kein Selbstläufer. Aber wir haben den Blick schon wieder nach oben gerichtet.»
Der Oltner Trainer kann sich wieder auf ein junges, talentiertes Ensemble verlassen, dass aber etwa auf sechs Positionen verändert wurde. Wie gewohnt ist der HSC Suhr Aarau als NLA-Partnerteam ein zuverlässiger Lieferant von Talenten, die sich in den Reihen des HVO entwickeln sollen. Aber Arnold will den (Hand-)Ball vorerst flach halten: «Ohne Ernstkämpfe ist es schwierig abzuschätzen, wie das Team funktioniert und wo wir stehen. Es braucht sicher noch etwas Feinjustierung, bis alles nach Wunsch klappt.»
Gut möglich ausserdem, dass der HVO in absehbarer Zeit noch einen prominenteren Namen als markante Verstärkung präsentieren kann. Arnold mag nicht mehr verraten, sagt aber: «Einem sehr jungen Team wie unserem tut auch ein wenig Routine gut.»
Über allem steht natürlich – nicht nur beim HV Olten – der Wunsch nach der Rückkehr zur Normalität. Nach zwei abgebrochenen Meisterschaften ist das Thema Corona selbstredend omnipräsent. Doch Hanspeter Arnold mag sich den Kopf über allfällige Szenarien gar nicht mehr gross zerbrechen. «Das interessiert mich nicht. Ich nehme Training für Training, Spiel für Spiel. Dann schauen wir jeweils weiter. Alles andere kann ich nicht beeinflussen.»
Beim HVO hat man jedenfalls alles dafür getan, dass der Spielbetrieb möglichst ungestört vonstattengehen kann. «Unsere Impfquote ist sehr hoch. Und das finde ich auch sehr gut so. Gerade bei uns als Kontaktsport», sagt Arnold, dessen Team im vergangenen Herbst selbst in die Quarantäne musste. Mit der Folge, dass einige Spieler von ihren Arbeitgebern sanft aber bestimmt darauf hingewiesen wurden, dass weitere Arbeitsausfälle, die durch den Sport verursacht werden, nicht im Sinne des Erfinders seien. «Ich gehe deshalb davon aus, dass wir diesmal keine Probleme haben», zeigt sich Hanspeter Arnold optimistisch.
Erster Gegner der Oltner ist am Samstagabend (19 Uhr) auswärts der KTV Muotathal.