Swiss League
Ein doppelter Sieg zum Saisonauftakt: Der EHC Olten erkämpft sich den Zusatzpunkt im Penaltyschiessen

In der ersten Partie der Saison muss der EHC Olten gleich über die volle Distanz: Gegen den HC La Chaux-de-Fonds sichert sich die Truppe von Fredrik Söderström den Zusatzpunkt im Penaltyschiessen und gewinnt mit 2:1. Mann des Spiels: Torhüter Simon Rytz.

Silvan Hartmann
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Der EHC Olten feiert den ersten Sieg der Saison im Kleinholz.
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Die Oltner mussten für den Sieg gegen den HCC über die volle Distanz.
Eishockey, Swiss League, 1. Runde, EHC Olten - HC La Chaux-de-Fonds
Der HCC beisst sich an Simon Rytz im Penaltyschiessen die Zähne aus.
Diego Schwarzenbach bringt den EHC Olten im letzen Abschnitt in Führung.
Auch der zweite Abschnitt endet ohne Tore.
Der HCC macht dem EHCO das Leben schwer.
Das kann Olten-Trainer Fredrik Söderström nicht gefallen: Seine Mannschaft bringt in den ersten 40 Minuten kein Tor zustande.
Die Powermäuse haben im zweiten Abschnitt die gefährlicheren Chancen.
Silvan Wyss hat den Führungstreffer auf der Schaufel, scheitert jedoch am Torgehäuse.
Die Oltner starten mit mehr Schwung in das zweite Drittel.
Das erste Drittel zwischen dem EHCO und dem HCC endet ohne Tore.
Oltens Silvan Wyss versucht Ruhe in die Partie zu bringen.
Dem EHC Olten will im ersten Drittel noch nicht viel gelingen.
Grosse Chancen bleiben im ersten Abschnitt auf beiden Seiten eher Mangelware.
Knapp 2000 Zuschauer verfolgen die Partie im Stadion Kleinholz.
Beide Mannschaften agieren im ersten Drittel zurückhaltend.
Bei den Zuschauer wird vor dem Einlass die Temperatur gemessen.
Die Einlasskontrolle vor dem Stadion Kleinholz.

Der EHC Olten feiert den ersten Sieg der Saison im Kleinholz.

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Die Erleichterung der EHCO- Klubverantwortlichen – sie war bis auf den hintersten Sitzplatz spürbar, als gestern Abend um 19.45 Uhr der Schiedsrichter den Puck einwarf und damit die Swiss-League-Saison 20/21 offiziell eröffnete – notabene an jenem Tag, an dem die deutsche Liga DEL ihren Saisonstart auf unbestimmte Zeit verschoben hat.

Nun, am Nachmittag hatte der EHC Olten mit einem Online-Hinweis noch einmal in klaren Worten auf die geltenden Schutzmassnahmen hingewiesen – und auch während des Spiels mehrfach darauf aufmerksam gemacht, mal als Video mit CEO Reber und Captain Philipp Rytz, mal als Durchsage.

Am späteren Nachmittag kam der sonst reibungslose Saisonauftakt noch einmal arg ins Stottern, nachdem der Eishockeyverband zwei Corona-Fälle in der Swiss League publik gemacht hatte, einen beim EHC Kloten, einen beim EHC Winterthur.

«Wir haben ein sehr diszipliniertes Verhalten der Zuschauer festgestellt, darauf lässt sich aufbauen», bilanzierte Patrick Reber, stets im Bewusstsein, dass die Saison auf sehr dünnem Eis lanciert wurde.

Simon Rytz’ Paraden im Minutentakt

Unsicher, das war auch der Ausgang des Spiels gegen La Chaux-de-Fonds – und das bis ins Penaltyschiessen, das Garry Nunn mit dem 8. EHCO-Versuch und Torhüter Simon Rytz mit der anschliessenden Parade zugunsten des EHC Olten entschieden hatten.

Bereits geschlagene 44 Minuten dauerte es bis zum ersten Tor der Saison im Kleinholz. Diego Schwarzenbach hatte die Scheibe noch ins Tor gestochert. Es war eines dieser dreckigen, hart erkämpften Tore, die der EHC Olten in dieser Saison mit einem Stilwechsel zum physischeren Spiel erzwingen soll.

Mit dem Tor nahm die Partie so richtig Fahrt auf, die Oltner erarbeiteten sich mehr Chancen: Erst scheiterte Silvan Wyss am Pfosten, danach konnte Dion Knelsen einen Abpraller nicht im Tor unterkriegen.

Und so kam es, wie es kommen musste: Die Neuenburger erzielten sechs Minuten vor Spielende den Ausgleich. Doch viel mehr sich über ausgelassene Möglichkeiten zu ärgern, mussten sich die Oltner bei Torhüter Simon Rytz bedanken, dass die Partie nicht schon längst entschieden war. So zeichnete er sich im Minutentakt mit teilweise verrückten Paraden aus und wurde letztlich verdient zum Oltner Mann des Spiels gekürt.

Der EHC Olten warf insbesondere in den ersten 20 Minuten viele Fragen auf: Unkontrollierter Spielaufbau, fehlende Zuteilung in der Defensive, ideenlose Offensivvorstösse. Ist es bloss Nervosität? Ist es Unvermögen? Oder stützt sich der EHC Olten auf die Saisonprognosen, wonach La Chaux-de-Fonds ein Preplayoffs-Kandidat sein soll?

Trainer Fredrik Söderström suchte Gründe: «Ich denke, dass wir einfach zu viel wollten und nach so langer Zeit ohne Ernstkampf den Fans etwas bieten wollten. Und dann unsere eigentliche Arbeit nicht erledigten. Aber ich bin stolz auf das Team, das sie nach dem Ausgleich weitergearbeitet haben. Wir nehmen die zwei Punkte mit.»

Diego Schwarzenbach, der das erste EHCO-Tor der Saison schoss, meinte abschliessend: «Es war schwierig. Das war ein Geknorze, keine zusammenhängende Aktionen. Das müssen wir unbedingt verbessern.»

Bereits am Sonntag folgt im Cup beim SC Langenthal die erste Chance. Doch vorerst darf man sich beim EHC Olten auch mal über einen doppelten Sieg freuen: Den Sieg über den Saisonstart zu Coronazeiten mit funktionierenden, strikten Schutzmassnahmen. Und über den nervenaufreibenden, späten Sieg nach Penaltys auf dem Eis.

Olten - Chx-de-Fds 2:1 n.P. (0:0, 0:0, 1:1, 1:0)

Kleinholz. – 1422 Zuschauer. – SR Massy/Staudenmann, Pitton/Gurtner. – Tore: 45. Schwarzenbach (Schirjajew, Weder) 1:0. 54. Jaquet (Stampfli, Coffman) 1:1. – Penaltyschiessen: Karaffa -, Knelsen 1:0; Coffman -, Nunn -; Jaquet 1:1, Fuhrer 2:1; Trettenes 2:2, Chiriaev -; Stampfli -, Carbis -; Knelsen -, Trettenes -; Fuhrer -, Coffman -; Nunn 3:2, Trettenes -. – Strafen: je 2mal 2 Minuten.

Olten: Simon Rytz (Matthys); Philipp Rytz, Nater; Maurer, Weisskopf; Elsener, Lüthi; Heughebaert; Carbis, Knelsen, Nunn; Weder, Schirjajew, Schwarzenbach; Hüsler, Fuhrer, Wyss; Oehen, Rexha, Fogstad Vold.

La Chaux-de-Fonds: Charlin (Ritz); Ahlström, Prysi; Kühni, Iglesias; Jaquet, Stampfli; Zubler; Trettenes, Coffman, Volejnicek; Hasani, Achermann, Bogdanoff; Dubois, Augsburger, Bouchareb; Voirol, Privet, Karaffa.

Bemerkungen: Olten ohne Gurtner, Portmann, Fuss (alle verletzt).