Parasport
«Highlight reihte sich an Highlight»: Marcel Hug blickt auf eine Saison der Superlative zurück

Der Nottwiler Marcel Hug ist Paralympischer Sportler des Jahres. Der vierfache Paralympicsieger, Marathon-Majors-Gewinner und neue Marathon-Weltrekordhalter setzte sich bei der Wahl gegen Manuela Schär (Kriens) und Heinz Frei (Oberbipp) durch.

Jörg Greb
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Der nominierte Rollstuhlfahrer Marcel Hug posiert an der Verleihung der Sports Awards 2021, am Sonntag, 12. Dezember 2021 in Zuerich. (KEYSTONE/Michael Buholzer)

Der nominierte Rollstuhlfahrer Marcel Hug posiert an der Verleihung der Sports Awards 2021, am Sonntag, 12. Dezember 2021 in Zuerich. (KEYSTONE/Michael Buholzer)

Bild: Michael Buholzer/ Keystone (Zürich, 12. Dezember 2021)

Sie gewannen die Wahl zum siebten Mal in den vergangenen zehn Jahren. Eine unglaubliche Serie.

Marcel Hug: Das sehe ich auch so und es freut mich riesig, zumal ich diese Wahl letztmals 2017 hatte gewinnen können. Für mich ist diese Auszeichnung eine ganz besondere.

Wieso?

2021 war ein unglaubliches, fantastisches Jahr. Fast surreal. Highlight reihte sich an Highlight – vor allem im Spätsommer und im Herbst. Auf die vier Paralympics-Goldmedaillen folgten die erfolgreichen Städtemarathons und der Gewinn der Marathon-Major-Serie. Und der Weltrekord in Oita rundete das Gesamtwerk, wie ich es nenne, ab. 2021 ist meine bis anhin erfolgreichste Saison gewesen.

Körperlich waren diese Monate herausfordernd. Und mental?

Das war fast noch anspruchsvoller. Die Saison war streng. Zum Geniessen eines Erfolges gab es kaum Zeit. Es hiess abhaken, den Blick vorwärtsrichten, das nächste Projekt ansteuern. Da mussten viele Puzzleteile zusammenpassen. Allein hätte ich dies nicht geschafft. Diese Saison hat mich auch sehr dankbar und demütig gestimmt...

Können Sie Namen nennen?

Da ist Trainer Paul Odermatt. Mit ihm arbeite ich seit 25 Jahren, es ist eine Erfolgsgeschichte. Er lernte mich als Kind kennen. Diese Zusammenarbeit passt nach wie vor perfekt. Die Kontinuität zeigt sich generell in meinem Sportlerleben. Auch mit meinem Krafttrainer arbeite ich mittlerweile seit 16 Jahren zusammen. Und immer auch wichtig: die Familie, die Freunde, die Trainingskollegen..

Für Aufsehen sorgten Sie in auch mit ihrem neuen Rennrollstuhl. Ein Wundergefährt?

Den Stuhl zu fahren, ist ein Genuss. Dieses Tempo, diese Direktheit. Für mich aber ebenfalls von höchster Bedeutung ist, wie wir dieses Projekt in der Schweiz angehen, umsetzen und vollenden konnten. Das war eine Riesenerfahrung, eine gewaltige Bereicherung. Etwas, worüber ich noch immer staune.