Altdorf unterliegt Muotathal deutlich mit 23:28. Damit ist für die Urner der Traum vom Aufstieg in die NLB wohl geplatzt.
Der KTV Altdorf benötigte am Donnerstagabend bei seinem Gastauftritt im Täli unbedingt einen Sieg, um den beiden Tabellenersten Dagmersellen sowie Emmen auf den Fersen zu bleiben und seine Chancen in Bezug auf die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zu wahren. Eine scheinbar durchaus lösbare Aufgabe nach den mehrheitlich überzeugenden Auftritten in den letzten Wochen.
Recht lange sah es so aus, als könnten die Gelb-Schwarzen diese Vorgabe erfüllen. Nach der ausgeglichenen ersten Halbzeit, in welcher die Platzherren ständig knapp in Front lagen und eine 15:13-Führung in die Pause retteten, drehten die Altdorfer zu Beginn der zweiten Halbzeit gewaltig auf. Innerhalb von sechs Minuten gelang es ihnen, den Zwei-Tore-Rückstand wettzumachen und erstmals in dieser Partie das Zepter an sich zu reissen. Allerdings glichen die Gastgeber postwendend zum 17:17 aus. Anschliessend folgte eine mehrminütige Phase mit vielen Fehlwürfen hüben wie drüben.
Ab der 42. Minuten griffen die Hausherren schliesslich zum vorentscheidenden taktischen Schachzug. Sie setzten auf die beiden gegnerischen Topskorer Samuel Wyss, der bis dahin acht Mal ins Schwarze getroffen hatte, und Florian Henrich je einen Manndecker an und nahmen diese Schlüsselakteure damit faktisch aus dem Spiel. Nun fanden die Gäste kein Rezept mehr, um die solide Hintermannschaft des Täli-Teams aus den Angeln zu heben. Zudem unterliefen ihnen zahlreiche technische Fehler und Fehlwürfe. Muotathal hingegen war deutlich treffsicherer und zog immer weiter davon. Zehn Minuten vor Schluss betrug der Abstand bereits fünf Längen und die Schwyzer schaukelten dieses komfortable Polster problemlos über die Runden.
«Es hat sich gezeigt, dass wir in der Breite noch zu wenig gut aufgestellt sind. Wir hatten uns zwar darauf eingestellt, dass Muotathal auf Manndeckung zurückgreifen wird. Aber wir haben keine Antwort darauf gefunden. Stattdessen sind uns viele unnötige Fehler unterlaufen. Zudem liess in der entscheidenden Phase die Chancenverwertung zu wünschen übrig. So kann man natürlich gegen einen derart starken Gegner nicht gewinnen»,
bilanzierte Altdorfs Trainer Stefan Epp nach dem Schlusspfiff.
Im Hinblick auf die Teilnahme an der Aufstiegsrunde macht er sich nun keine Illusionen mehr. Er betonte: «Nach vorne ist nicht mehr viel möglich. Die Sache ist wohl gelaufen. Dennoch werden wir nicht aufstecken und versuchen, die beiden Tabellenführer in den verbleibenden Direktbegegnungen noch zu ärgern.» Der Rückstand auf Leader Dagmersellen beträgt fünf und derjenige auf den Ranglistenzweiten Emmen vier Punkte. Diese Spanne ist in den verbleibenden vier Qualifikationspartien kaum mehr wettzumachen, zumal die beiden Luzerner Topteams auch noch eine Partie weniger als die Urner bestritten haben. Muotathal hingegen darf weiterhin hoffen und hat gute Chancen, mit einem starken Endspurt den Sprung in die Aufstiegsrunde doch noch zu schaffen.
Als überragender Akteur tat sich im Derby der Muotathaler Goalgetter Pascal Gwerder hervor. Er warf zehn Tore. Zudem hatte Keeper Remo Betschart mit einer Abwehrquote von stolzen 43 Prozent massgeblichen Anteil am Heimerfolg der Schwyzer. Da konnte Altdorfs Schlussmann Christian Amrein, der mehrheitlich den Kasten hütete, mit seinen 30 Prozent nicht ganz mithalten. Sein Mannschaftskollege Jan Dittli brachte es zwar auf 50 Prozent, stand allerdings nur sporadisch zwischen den Pfosten.
Muotathal – Altdorf 28:23 (15:13)
Mehrzweckhalle. – 230 Zuschauer. – SR Hasler, Hungerbühler.
Muotathal: Remo Betschart, Oechslin; Matteo Schelbert, Suter (4), Patrick Schelbert, Ivo Betschart (5), Pascal Gwerder (10), Henseler, Kevin Heinzer (7), Noah Heinzer, Fabio Gwerder, Imhof, Martin Betschart (1), Lüönd (1).
Altdorf: Amrein, Dittli, Arnold; Aschwanden (1), Schleich (1), Müller, Baumann (2), Wyss (8), Ledermann (3), Auf der Maur (3), Kovacevic, Henrich (3), Adamcik (2).