Ad Astra Sarnen verliert das erste Spiel nach der Pause auswärts gegen Köniz 2:5. Der Meister dreht das Spiel erst im Schlussdrittel.
1:2 stand es auf der Anzeigetafel, als die Pausensirene zum zweiten Mal ertönte. Dank aufopferungsvollem Einsatz in der Defensive, Kaltschnäuzigkeit in der Offensive und etwas Ballglück war die Hoffnung auf Punkte nach 40 Minuten auswärts gegen den Meister mehr als nur intakt. Einen Knick erhielt diese Hoffnung jedoch früh im Schlussdrittel, als Oliver Schmocker den starken Pascal Amrein im Tor der Sarner mit einem platzierten Weitschuss von der Seite zum 2:2 überwand.
«So ein Treffer kann durchaus passieren, dieses Tor ärgert mich nicht besonders», kommentierte Amrein den Ausgleich. Für mehr Ärger dürfte bei ihm der 3:2-Führungstreffer der Könizer in der 50. Minute gesorgt haben: Ledergerber genoss im Slot vor Amreins Tor ungewohnte Freiheiten und nutzte diese eiskalt aus. Zehn Minuten blieben den Gästen also noch, um den Rückstand wett zu machen. Und die Chancen auf den erneuten Ausgleich waren durchaus da:
«Wir haben uns in dieser Phase in der Offensive etwas zugetraut und sind zu einigen Abschlüssen aus guten Positionen gekommen»,
meinte Ad Astra-Schlussmann Amrein.
Als die knappe Führung der Hauptstädter aber auch etwas mehr als zwei Minuten vor Schluss noch Bestand hatte, ergriff der neue Coaching-Staff der Sarner diejenigen Massnahmen, die ihm in dieser Situation noch blieben: Timeout, Torhüter raus und mit sechs Feldspielern den Ausgleich suchen. Das erhoffte Ergebnis traf jedoch nicht ein: Zwei einfache Ballverluste nutzten die Könizer aus zu zwei Treffern ins verwaiste Tor. Der Meister behielt die drei Punkte doch noch erwartungsgemäss in Bern.
«Schade, dass wir uns für eine mehr als nur anständige Leistung nicht mit Punkten belohnen konnten», meinte ein enttäuschter Pascal Amrein nach Spielschluss. In der Tat gelang den Obwaldnern ein gutes Spiel. Köniz startete zwar mit deutlich mehr Ballbesitz und Chancen ins Spiel, konnte daraus jedoch lange kein Kapital schlagen. Ein Verdienst von Amrein, der eine sehr starke Leistung zeigte und eine Folge von etwas Unvermögen auf Seiten der Könizer, die ihr Visier ungenau eingestellt hatten und viele Chancen aus kurzer Distanz ungenutzt liegen liessen. Erst nach 22 Minuten brach Zaugg den Bann und erzielte die 1:0-Führung für das Heimteam.
Den Knoten löste dies bei den Bernern jedoch nicht. Im Gegenteil: Sommerhalder und Dubacher – nach einem Zuspiel von Amrein – nutzen zwei Chancen aus und drehten den Spielstand zum 2:1 für die Gäste.
«Die Effizienz, welche wir bei diesen zwei Situationen an den Tag gelegt haben, fehlte uns im Schlussdrittel. Schliesslich war dies der Grund, warum wir leer ausgegangen sind»,
analysierte Amrein.
Der Ausflug in die Hauptstadt führte somit nicht zu einem Zuwachs auf dem Punktekonto der Sarner. Eine Möglichkeit bleibt Amrein und seinen Mitspielern noch, um sich vor Weihnachten selbst zu beschenken: Bereits am Dienstag treffen die Obwaldner auf Zug United (19.45 Uhr, Stadthalle Herti, Zug). Amrein freut sich auf diese Aufgabe: «Ein Sieg im Zentralschweizer-Derby ist gefühlsmässig sogar noch etwas mehr wert, als gegen jeden anderen Gegner. An der Motivation wird es uns am Dienstag definitiv nicht mangeln.» (jh)
Köniz – Sarnen 5:2 (0:0, 1:2, 4:0)
Weissenstein, Bern. 282 Zuschauer. SR Hohler/Koch. – Tore: 22. Zaugg (Michel) 1:0. 31. Sommerhalder (Höltschi) 1:1. 34. Dubacher (Amrein) 1:2. 43. Schmocker (Holopainen) 2:2. 50. Ledergerber (Haldemann) 3:2. 58:24 Michel (Tringaniello) 4:2 (ins leere Tor). 58:54 Jirebeck (Ledergerber) 5:2 (ins leere Tor). – Sarnen: Amrein; C. von Wyl, Hagert; Burri, Boschung; Höltschi, Läubli; Forslind, Furrer, Rudd; B. von Wyl, Eberhardt, Durot; Dubacher, Durrer, Sommerhalder; Odermatt.