Der FC Basel U21 kommt im Nachtragsspiel gegen Etoile Carouge nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Dies, obschon gleich fünf Spieler der ersten Mannschaft aushelfen.
Wenig fehlte und die U21 des FC Basel hätte im Heimspiel gegen Etoile Carouge dort angeknüpft, wo sie beim 3:0 in Brühl aufgehört hatte. Doch weil Joelson Fernandes – einer von fünf Kaderspielern der ersten Mannschaft, die in der Promotion-League-Equipe Matchpraxis sammeln sollten – aus rund 25 Metern nur die Latte traf, verkam die Partie zu einer ziemlich zähen Angelegenheit.
Es war augenscheinlich, dass die Rotblauen noch nie in dieser Zusammensetzung gespielt (oder trainiert) hatten. Zwar waren sie die aktivere Equipe, doch zusammenhängende Aktionen vor dem Gästetor waren äusserst selten. «In der letzten Zone hat es uns an Präzision gefehlt», musste auch Trainer Michel Renggli zugeben.
Wenn das Heimteam Torgefahr generierte, war fast immer Matias Palacios daran beteiligt. Nach einer halben Stunde tankte sich der Argentinier aus dem Mittelfeld bis vor Damien Chappot durch, doch der Carouge-Keeper schnappte sich den Ball, bevor der Basler abschliessen konnte. In der 38. Minute liess Palacios dann mehrere Genfer stehen und bediente Liam Chipperfield, dessen Schlenzer aus halbrechter Position aber einen halben Meter über das Gehäuse flog.
Nach der Pause steigerten sich die Gäste und erkämpften sich mehr Spielanteile, auch wenn sie dabei (noch) nicht gefährlich wurden. Es waren vielmehr die Basler, die in der 62. Minute nach einer herrlichen Kombination über mehrere Stationen durch Palacios in Führung gingen. Doch die Freude darüber währte keine drei Minuten, dann besorgte nämlich Samuel Gomis nach einem Corner von Aurélien Chappuis per Kopf den 1:1-Ausgleich.
Die Eckbälle der Romands bereiteten dem FCB in der Folge grosse Mühe, denn auch danach kam jedes Mal, wenn Chappuis einen Corner ans vordere Fünfer-Eck schlug, ein Carouge-Spieler zum Kopfball – und zu einer guten Torchance. Das ärgerte den Basler Trainer, der erklärte, dass die Art der Verteidigung von Standards stets im Vorfeld einer Partie zusammen mit der Mannschaft beschlossen wird:
«Heute spielten wir zunächst Raumdeckung, danach war es ein Mix und am Schluss mussten wir auf Manndeckung umstellen, weil wir erhebliche Probleme hatten.»
Tore fielen aber bis zum Schluss keine mehr, sodass es beim leistungsgerechten Remis blieb. «Unsere Leistung war okay, aber um eine gute Mannschaft wie Carouge zu bezwingen, hätte es bei den Vertikalpässen eine hundertprozentige Genauigkeit gebraucht», analysierte Michel Renggli, der den Punkt als «extrem wichtig» bezeichnete, «auch wenn wir natürlich lieber gewonnen hätten, um die Teams vor uns weiter unter Druck zu setzen».
Da die Zähler in die Abstiegsrunde mitgenommen werden, fällt jeder Punkt ins Gewicht. Am Samstag empfängt Rotblau mit YF Juventus einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Die Marschroute ist klar: «Wir wollen YF schlagen und danach schauen, was wir im letzten Match in Cham holen können», blickte Renggli voraus. Denn wenn die Konkurrenz im Sinne der Basler spielt, ist es sogar noch möglich, der Abstiegsrunde zu entrinnen.
Leichtathletikstadion St. Jakob. – 300 Zuschauer. – SR Grundbacher. – Tore: 62. Palacios 1:0. 65. Gomis 1:1.
Basel U21: Gebhardt; Wetz, Djiga, Fazlic, Petretta (20. Gradaille); Avdullahu (85. Stevanovic), Uruejoma; Palacios; Chipperfield (85. Vishi), Hunziker, Fernandes (63. Jaiteh).
Etoile Carouge: Chappot; Baddy Dega, Dia, Magnin, Titie; Chappuis; Gomis (66. Vanzo), Dalvand (66. Sestito); Vieira, Kilezi (76. Günes), Samba (66. Caslei).
Bemerkungen: Basel ohne Moulin, Vukelic (beide verletzt), Hajdari (krank), Ejupi, Eraslan, Gruber, Havales, Kayombo, Manis, Okafor, Rustemi, Winkler und Xhemaili (alle kein Aufgebot). Carouge ohne Boussaha, Delley, Fernandez, Konan, Kursner, Mfuyi, Mizrahi und Rüefli (alle verletzt, krank, abwesend oder kein Aufgebot). – Verwarnungen: 30. Gomis, 73. Palacios, 89. Vishi, 95. Fazlic (alle Foul). – 3. Lattenschuss Fernandes. – Petretta verletzt ausgeschieden.