Die Fürstenländer NLB-Handballer siegen im letzten Saisonspiel gegen die SG Yellow/Pfadi Espoirs mit 30:29 (14:14). Das Spiel stand ganz im Zeichen des Abschieds von Michael Knauth. Der ehemalige österreichische Nationalspieler erzielt dabei zehn Treffer.
Die Spielzeit in der NLB-Partie zwischen Fortitudo Gossau und der SG Yellow/Pfadi Espoirs war bereits abgelaufen, der Spielstand unentschieden und Gossau hatte noch einen Penalty auszuführen. Zu diesem trat Michael Knauth an. Im letzten Spiel seiner langen und erfolgreichen Karriere hatte der 40-Jährige die Chance, diese perfekt abzuschliessen. Die Halle fieberte mit Sprechchören mit und feierte den Österreicher nach seinem Treffer zum 30:29. «Ich hätte nicht gedacht, dass man auch mit 40 Jahren noch so nervös sein kann», sagte Knauth nach dem Spiel mit einem Schmunzeln, «aber es gibt nichts Schöneres, als die Karriere so zu beenden. Das letzte Spiel selbst entscheiden zu können, ist ein tolles Gefühl.»
Der mit elf Meistertiteln und fünf Cupsiegen erfolgreichste Spieler der höchsten österreichischen Liga war aber nicht nur für den Schlusspunkt besorgt, er drückte mit seinen zehn Toren der ganzen Partie seinen Stempel auf. Er war es, der nach acht Minuten und beim 0:4-Rückstand das erste Tor für Fortitudo erzielt und die Hälfte aller Gossauer Treffer in der ersten Halbzeit beisteuerte. Einer Halbzeit, in der sich die St.Galler schwertaten, ins Spiel zu finden und in den ersten fünf Angriffen fünfmal am gegnerischen Torhüter scheiterten.
In der Folge fingen sie sich aber und erzielten dank einer guten kämpferischen Leistung kurz vor der Pause den Ausgleich. Die zweite Halbzeit verlief ausgeglichen. Gossau konnte immer wieder einfache Treffer ins leere Tor erzielen, da die Winterthurer über weite Strecken mit sieben Feldspielern agierten. Dabei wäre es möglich gewesen, den Sieg bereits Minuten vor dem Ende sicherzustellen, was aufgrund von Fehlern oder schwachen Abschlüssen misslang. «Natürlich wäre es besser gewesen, das Spiel nicht bis in die letzte Minute spannend zu machen», meinte Knauth, «da braucht es für die nächste Saison sicher eine Entwicklung.»
Er wird dann nicht mehr dabei sein, hofft aber, den jungen Spieler etwas von seiner Erfahrung mitgegeben zu haben. Ähnlich sieht es auch Trainer Rene Ullmer: «Mit Knauth und anderen Wegzügen verlieren wir wichtige Stützen, aber wir werden mit den jungen Spielern weiterarbeiten und hoffentlich mit mehr Ruhe das Muster dieser Saison mit zu vielen Fehlern in den wichtigen Phasen durchbrechen können.» Trotz einer durchzogenen Saison war das Spiel am Samstag, in welchem sein Team einmal mehr Moral bewiesen hat, mit dem perfekten Ende ein versöhnlicher Saisonabschluss.
Gossau – SG Yellow/Pfadi Espoirs 30:29 (14:14)
Buchenwald, 220 Zuschauer – Sr. Hasler/Hungerbühler.
Strafen: je fünfmal 2 Minuten gegen Gossau und Yellow/Pfadi.
Gossau: Küffer (0 Paraden) / Niedermann (3 P.) / Busa (2 P. und 1 Tor) /; Bischofberger, Schiller (5), Bucher, Sostizzo, Bamert (4), Knauth (10/3), Rügge, Dittert (2), Zeller (3), Brülisauer (1), Locher (3), Kobler, Boss (1).
Bemerkungen: Gossau ohne Inauen und Linde. Verhältnis verschossener Penaltys: 2:1. Verabschiedung von Mosimann, M. Rügge, Linde, Dittert, Knauth und Co-Trainer Kramer.