Journalist Simon Häring berichtet hier von Nebenschauplätzen bei seinem Arbeitsaufenthalt bei den Olympischen Spielen in Tokio.
Am Samstag schrieb ich an dieser Stelle über die Beliebtheit von Novak Djokovic im olympischen Dorf, was mir böse Zuschriften eingebracht hat. Zugegeben: Dass Djokovic im Bronzespiel an jenem Tag seine weniger nette Seite zeigte, indem er den Schläger in die (leeren) Ränge schleuderte und danach seine Mixed-Partnerin im Stich liess, weil er sich müde fühlte, wirft kein gutes Licht auf ihn. Und mich. Künstlerpech, würde ich sagen.
Nicht mein einziger Fauxpas. Deshalb hier eine nicht abschliessende Liste meiner Missgeschicke: Verlust der Kopfhörer auf dem Hinflug (Grüsse an meinen Ex-Kollegen Dean), falscher Adapter eingepackt (Dank an den holländischen Hotelgast, der mir den seinen zur Verfügung stellte, bis der von mir bei Amazon auf Japanisch (!) bestellte eintraf), Verlust des Tickets für den Tennis-Final, Versäumen des obligatorischen Spucktests.
Das Leben könnte so viel einfacher und unkomplizierter sein, wenn man nicht so ein Schussel wäre wie ich. Immerhin kann ich berichten: Die Japanerinnen und Japaner sind die freundlichsten Menschen auf Erden, auch wenn der mehrfach verpasste Bus deswegen nicht öfters fährt.
Was ich ihnen jedoch übel nehme, ist, dass mich im 24-Stunden-Shop, in dem ich mir eine Portion Sushi geholt habe, bevor ich diese Zeilen zu Ende schreibe, bis jetzt keiner darauf aufmerksam gemacht hat, dass es eine Elektroabteilung gibt. Immerhin habe ich jetzt endlich neue Kopfhörer.