Der FC Basel hat in der Liga weiterhin allergrösste Mühe, drei Punkte einzufahren. Gegen Sion agiert der FCB während 30 Minuten in Überzahl, schafft es aber kaum, sich vielversprechende Chancen zu erarbeiten. Die grösste Chance vergibt Wouter Burger, der an einer starken Parade Heinz Lindners scheitert.
Das Spiel: Es wäre alles angerichtet gewesen für einen wichtigen Dreier gegen den FC Sion. Denn in der 57. Minute meldet sich der Videoschiedsrichter, sieht wie Baltazar Costa Dan Ndoye mit einem Schlag an den Kopf zu Fall bringt. Schiedsrichter Alain Bieri schaut es sich am Fernseher an, entscheidet sich schnell und zeigt dem Brasilianer Costa die rote Karte. Wie gegen den FC Zürich, gegen den er vor wenigen Wochen bereits in der ersten Halbzeit in Überzahl agieren durfte, spielt der FCB fortan in numerischer Überzahl. Und wie gegen den FCZ macht er daraus nichts. Wie gegen den FCZ gibt es ein enttäsuchendes 0:0.
Denn der FCB erspielt sich gegen einen dezimierten Gegner kaum Chancen, hat im Offensivspiel allergrösste Mühe, weil Tempo, Genauigkeit und Durchsetzungsvermögen im Dribbling fehlen. Die grössten Chancen haben Liam Millar nach 69 Minuten, der von der Strafraumgrenze knapp zu hoch zielt und vor allem Wouter Burer, der drei Minuten später alleinstehend per Kopf an einer glänzenden Parade Heinz Lindners scheitert. An dem Lindner also, der im Sommer noch den FCB verliess, weil ihm mit Marwin Hitz eine neue Nummer 1 vor die Nase gesetzt wurde. Bei allen weiteren Schüssen von Riccardo Calafiori, Darian Males oder auch Wouter Burger muss er nicht eingreifen, weil sie deutlich am Tor vorbei fliegen. So hat Sion keine allzu grossen Probleme, die Nullnummer bis zum Schluss zu verteidigen.
Dass es gegen Sion wie bereits gegen den FCZ ein 0:0 geben würde, zeichnet sich zu Beginn nicht ab. Denn der FCB startete engagiert, doch Burger verpasste nach einer Ecke per Kopf die frühe Führung und auch Ndoye bringt die Kugel nicht an Lindner vorbei. Die grössten Chancen vor der Pause für die Gäste hat derweil Kevin Bua in der 11. Minute, der aber am starken Mirko Salvi scheitert. Der Abseitspfiff wäre wohl durch den Videoschiedsrichter zurückgenommen worden. Und in der 35. Minute scheitert Giovanni Sio nach einem starken Pass Mario Balotellis ebenfalls am gut positionierten Salvi. Der FCB verliert derweil den Schwung aus der Startphase, wird nur noch selten gefährlich und hat zudem Pech, dass Kevin Bua vor der Pause nach einem rüden Foul an Ndoye nicht die rote Karte sieht.
Vor der roten Karte wird es noch einmal gefährlich vor dem Sion-Kasten, als Calafiori in der 52. Minute nach einem ruhenden Ball vorbei köpft. Dann kommt die rote Karte gegen Costa, doch die Chancen nehmen nicht zu.
Weil der FC Lugano gegen den FC Zürich gewinnt, wird der FCB in der Tabelle von den Tessinern überholt und grüsst nur noch von Tabellenplatz sieben. Am Mittwoch tritt der FCB im Nachholspiel gegen Luzern an.
Der Beste: Defensiv lässt der FCB wenig anbrennen, auch vor der roten Karte gegen Sion. Das liegt auch an Andy Pelmard, der ein souveränes Spiel zeigt.
Das gab zu reden: Der FC Sion hat Dusel, dass er nicht bereits vor der Pause dezimiert ist, denn das Foul von Bua an Ndoye ist dunkelgelb. Dass ein Spiel in Überzahl dem FCB aber nicht unbedingt entgegenkommt, beweis anschliessend die zweite Hälfte.