Der FC Basel verpasst im dritten Spiel hintereinander einen Sieg und holt das vierzehnte Unentschieden der Saison. Beim 0:0 gegen den FC Sion sind die Gäste aus Basel zwar gefährlicher, scheitern aber bei den wenigen Chancen entweder am eigenen Unvermögen oder an Kevin Fickentscher im Sion-Tor. Trotz der Nullnummer baut der FCB seinen Vorsprung auf das drittplatzierte YB aus.
Das Spiel: Es sollte ja eigentlich ein Kampf sein. Ein Kampf um Platz zwei, um das internationale Geschäft, um die Conference League. Doch was sich die Anwärter auf diesen zweiten Platz leisten - der FC Basel, die Berner Young Boys und der FC Lugano -, ist kein Kampf. Es ist ein Schneckenrennen. Denn der FCB und die Tessiner sind seit drei Spielen sieglos, Noch-Meister YB seit deren sieben. Weil die Basler in dieser 30. Runde der Super League die einzige Mannschaft des Trios ist, die immerhin einen Punkt holt, baut sie die Führung auf die anderen beiden Teams gar noch aus. Auf YB sind es sechs, auf die Tessiner deren sieben Punkte Vorsprung. Nur zufrieden macht das in Basel keinen.
Ganze 14 Unentschieden hat der FC Basel in 30 Ligaspielen fabriziert. Mal gab es ein spektakuläres 3:3, mal ein müdes 1:1, mal war es verdient, mal nicht. Doch eine Nullnummer gab es in der Liga nie. Beim Auswärtsspiel in Sion war es so weit. Es wäre vermeidbar gewesen.
Denn der FC Basel hat in einem mehrheitlich chancenarmen Spiel auf mässigem Niveau die besseren und grösseren Gelegenheiten. Erstmals werden die Gäste nach knapp einer Viertelstunde gefährlich, dann aber gleich doppelt. Erst wird Liam Millar durch Adam Szalai perfekt mit einem Querpass lanciert, doch der Kanadier lenkt die Kugel knapp am Pfosten vorbei. Ebenso Sebastiano Esposito, der kurz darauf von einem Fehler in der Sittener Hinterabwehr nicht profitieren kann und daneben schiesst.
Sion versucht sich derweil mit Nadelstichen und schnellen Gegenstössen, doch richtig gefährlich wird es in Hälfte Eins vor Heinz Lindner im FCB-Kasten nie. Dass Sion die letzten beiden Heimspiele mit 0:3 verlor, kann es vor allem offensiv nicht kaschieren. Der FCB findet derweil offensiv die Lücke nicht. Dan Ndoye scheitert an Kevin Fickentscher im Sion-Gehäuse, Liam Millar bezwingt ihn kurz vor Pausenpfiff zwar, doch sein Treffer wird annulliert, da Szalai Fickentscher die Sicht nahm.
Auch in der zweiten Halbzeit ändert sich am Geschehen wenig. Sion ist praktisch nie gefährlich, der FCB wiederum nur selten. Adamz Szalai scheitert kurz nach Wiederanpfiff nach einer schönen Drehung an Fickentscher. Ebenso Fabian Frei, der nach 70 Minuten beinahe von einem Patzer des Sion-Torhüters profitiert, der eine Flanke vor die Füsse des FCB-Captains gelenkt hatte, dann seinen Fehler mit einer starken Parade aber gleich wieder wettmacht. Sion versucht es derweil durch Anton Grgic aus der Distanz. Bei den wenigen Konterangriffen ist Lindner hellwach und fängt die Hereingaben frühzeitig ab.
Spätestens als Wouter Burger fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit frei vor Fickentscher scheitert, wird klar: Mit einem Treffer wird das im Torubillon nichts mehr. Und so vergrössert sich der Abstand auf Leader Zürich wieder auf 13 Punkte, während der Vorsprung auf das drittplatzierte YB auf sechs Punkte anwächst. Sion ist derweil seit 300 Minuten im eigenen Stadion torlos, hat aber immerhin sieben Punkte Vorsprung auf den Barrage-Platz.
Der Beste: Fabian Frei hat mit Nebenmann Andy Pelmard die Defensive im Griff und ist immer wieder für den Aufbau eines eigenen Angriffs verantwortlich. Auch ganz vorne ist er gefährlich, scheitert aber an Fickentscher.
Das gab zu reden: Es ist ein Spiel mit erstaunlich wenigen Emotionen. So gibt vielmehr zu reden, dass der FC Basel im 30. Ligaspiel zum 14. Mal nur einen Zähler holt. Es ist eine schier unglaubliche Zahl. Zwar ist der FCB nun seit sieben Spielen ohne Niederlage, doch bei vier Unentschieden trügt der Schein der Ungeschlagenheit.