Während die Gebrüder Fröhlich in ihrer ersten NLA-Saison verblüffen, kommen die anderen zwei Altdorfer Teams nicht richtig auf Touren.
«Titelverteidiger Pfungen wird wohl vorne wegmarschieren und die Schweizer Meisterschaft nach Belieben dominieren. Dahinter werden die Karten aufgrund prominenter Rücktritte Ende der letzten Saison völlig neu gemischt.» Das hatte Thomas Marty, seit vielen Jahren Erfolgstrainer bei Radsport Altdorf, im Januar kurz vor dem Saisonstart prophezeit. Nach sieben von insgesamt zwölf NLA-Qualifikationsspieltagen lässt sich nun eine aussagekräftige Zwischenbilanz ziehen.
Mit seiner Voraussage lag Marty goldrichtig. Pfungen mit den beiden Routiniers Severin Waibel und Benjamin Waibel kann keines der anderen neun Teams in der nationalen Topliga auch nur annähernd das Wasser reichen. Die Züricher gewannen bisher alle 14 bestrittenen Partien und führen die Tabelle mit 42 Punkten und einem Torverhältnis von 93:33 deutlich an. Derart überlegen agierte das legendäre Radsport-Altdorf-Duo Dominik Planzer/Roman Schneider, Weltmeister von 2012, selbst zu seinen besten Zeiten nicht.
An zweiter Stelle mit 14 Zählern Rückstand auf Pfungen liegt momentan Altdorf 3, zweifellos die grosse Entdeckung dieser Saison. Die Gebrüder Timon und Yannick Fröhlich, die im letzten Herbst den NLB-Titel holten und damit den Sprung in die oberste Liga schafften, haben sich im Oberhaus auf Anhieb etabliert. Damit hatten nicht einmal sie selber gerechnet. Vor dem Einstand in der NLA sagte Yannick Fröhlich: «Wenn es optimal läuft, peilen wir den Sprung unter die besten Fünf und damit den Einzug in den NLA-Final an. Unser Mindestziel ist der Ligaerhalt.» Letzteres wird sicherlich kein Problem darstellen, beträgt doch der Vorsprung auf Möhlin, das aktuell auf dem Abstiegsplatz liegt, bereits komfortable 20 Punkte. Die beiden Youngsters haben ausgezeichnete Karten, gleich bei ihrer NLA-Premiere den grossen Final zu erreichen. Mosnang, Oftringen und Liestal sitzen den Urnern zwar ziemlich dicht im Nacken, aber Winterthur, das die sechste Position einnimmt, liegt gegenüber Altdorf 3 schon mit sieben Zählern im Hintertreffen. Wenn die Fröhlich-Brothers ihr Leistungsniveau halten können, haben sie gute Chancen, im Kampf um die Silber- und Bronzemedaille ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.
Im Gegensatz zu Fröhlich/Fröhlich ist es den beiden anderen Urner NLA-Duos bislang nicht gerade wunschgemäss gelaufen. Das neu formierte Team Altdorf 1 mit Fabian Hauri und Jungspund Jon Müller, der den Routinier Roman Schneider ersetzt hat, befindet sich mit 20 Punkten an siebter Stelle. Immerhin ist der Rückstand auf Liestal, das momentan den zur Teilnahme am Final berechtigenden 5. Platz belegt, mit drei Zählern noch nicht allzu gross. Mit einer Leistungssteigerung in der zweiten Qualifikationshälfte ist also noch einiges möglich.
Ebenfalls schwergetan hat sich bisher Altdorf 2 mit Claudio Zotter und Rückkehrer Beda Planzer, der Zotters langjährigen Partner Simon Marty ersetzt hat. Dieses Duo nimmt aktuell die 8. Position ein und liegt drei Punkte hinter Altdorf 2. Im vereinsinternen Ranking von Radsport Altdorf hat doch etwas überraschend Altdorf 3 die Leaderrolle übernommen. Man darf gespannt sein, ob sich das Newcomer-Duo bis zum Ende der langen Saison, die sich bis in den Herbst erstreckt, im Spitzenfeld behaupten kann. Das SM-Finalturnier steigt am 8. Oktober in Seuzach.