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FC St.Gallen
Der FC St.Gallen markiert zum Geburtstag grün-weisse Präsenz. Höhepunkte sind 140 Jahre und einen Tag nach der Gründung das Heimspiel gegen Luzern am Ostersamstag sowie eine Testpartie gegen Celtic Glasgow im Juli.
Die grün-weissen Aufkleber sind ein Hingucker. Von Tag zu Tag werden es mehr. An den Schaufenstern in St.Gallen und Gossau prangen das erste Logo der Vereinsgeschichte und das aktuelle. Darunter steht: 140 Jahre. Von 160 angeschriebenen Detaillisten erklärten sich 120 bereit, die Aufkleber des FC St.Gallen anzubringen. Die Logos scheinen das Zeug zu haben, ein Renner zu werden. In Nacht- und Nebelaktionen haben die ersten jedenfalls bereits illegal die Besitzer gewechselt. Seit Montag ist zudem die Multergasse beflaggt.
2019 ist für den FC St.Gallen ein besonderes Jahr. Der Club wird 140-jährig. Einer der Höhepunkte ist das Heimspiel gegen den FC Luzern am Ostersamstag, dem 20. April – 140 Jahre und einen Tag nach der Gründung des Clubs. Es wird dann den ganzen Tag viel Betrieb herrschen rund um das Stadion. Im Sommer, am 2. Juli, trägt die erste Mannschaft zudem ein Testspiel gegen den schottischen Serienmeister Celtic Glasgow aus. St.Gallens Anhänger feiern den Geburtstag bereits am Gründungstag.
Es gibt auf dem europäischen Festland keinen älteren Fussballclub als den FC St.Gallen: 140 Jahre! Obwohl das, streng genommen, kein Jubiläum ist, soll der runde Geburtstag gebührend gefeiert werden: Nicht mit Galaveranstaltungen, sondern mit Aktivitäten für alle Leute.
Eine Selbstverständlichkeit, dass der Club all die Jahre unbeschadet überstanden hat, ist es nicht. Der FC St.Gallen war gleich oft vom Konkurs bedroht, wie er Erfolge feiern konnte. Letztmals entkam er dem finanziellen Niedergang 2010, die letzten grossen Siege feierte er 2013 in der Europa League unter Jeff Saibene und 2000 mit dem Meistertitel unter Marcel Koller.
Nebst den beiden Meistertiteln 1904 und 2000 wurde St.Gallen 1969 zum ersten und bis anhin letzten Mal Cupsieger. Im Jahr des 140. Geburtstags jährt sich also auch der Cupsieg zum 50. Mal. Für einen grossen Teil der Anhänger ist es vor allem die wechselvolle Geschichte, die den Club so einzigartig macht.
Der FC St.Gallen verfügt hinter dem FC Basel und den Young Boys seit Jahren über den dritthöchsten Zuschauerdurchschnitt im Schweizer Fussball – trotz verhängnisvoller Turbulenzen und schmerzlicher Niederlagen. Unvergessen ist die erste Saison im neuen Stadion, die St.Gallen in der Challenge League bestreiten musste. Damals verfolgten im Durchschnitt 12'470 Zuschauer die Spiele.
Die Kleberaktion und die Beflaggung der Multergasse sind der Anfang einer Marketingoffensive, mit der die Verantwortlichen elf Jahre nach dem Umzug vom Espenmoos in das neue Stadion in der Innenstadt wieder einmal Präsenz markieren. Das Prunkstück prägt die Hauptfiliale der St.Galler Kantonalbank an der St. Leonhardstrasse. Dort, wo normalerweise das Theater St.Gallen seine Produktionen bewirbt, blicken seit Dienstag St.Gallens Meisterspieler von 1904 von der Fassade. Aus einem schwarz-weissen Foto ist ein grün-weisses Bild geworden.
Zudem verkehrt bald ein Autobus in den Clubfarben des FC St.Gallen, auch ein Thurbo-Zug macht auf den runden Geburtstag des Vereins aufmerksam. Knapp ein Jahr nach der Aktion «Espen-on-Tour», als die St.Galler Fussballer die ganze Ostschweiz besuchten, folgt also die nächste Charmeoffensive des FC St.Gallen.
Die neue Führung um Präsident Matthias Hüppi ist seit etwas mehr als einem Jahr im Amt. Ivo Forster, CEO der FC St.Gallen Event AG:
«Wir bekamen in den vergangenen Monaten grosse Unterstützung von allen Seiten, deshalb möchten wir den Menschen etwas zurückgeben.»
Ans Heimspiel gegen Luzern wurden Schulklassen aus der Stadt eingeladen, zudem kosten alle Tickets 18.79 Franken. Eigens für diesen Tag werden Einräppler hergestellt. Weil dem FC St.Gallen viele Unternehmen entgegenkommen, belasten die Festivitäten das Budget des Clubs laut Forster nur in geringem Ausmass.
Obwohl der FC Luzern nicht unbedingt als der Lieblingsgegner der St.Galler bezeichnet werden kann, rechnet Forster mit einem vollen Stadion, abgesetzt wurden bereits 15'000 Tickets. Es wäre das erste Mal seit April 2013, dass die St.Galler wieder vor vollen Rängen spielen.