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Am Samstag um 12.30 Uhr ist es soweit: Die legendäre Lauberhorn-Abfahrt in Wengen sucht zum 90. Mal einen Sieger. Mit diesen Fakten sind Sie gerüstet für das Rennen.
Die Lauberhorn-Abfahrt wird wegen des nächtlichen Schneefalls nur auf verkürzter Strecke stattfinden. Die Fahrer starten wenig oberhalb des Hundschopfs. Derzeit sind die Pistenarbeiter mit Schneeräumen und Rutschen beschäftigt.
Die Lauberhornabfahrt zeichnet sich durch anspruchsvolle Streckenabschnitte aus. So brauchen die Athleten viel Mut, Kondition und Technik. Die Rennstrecke ist 4,48 Kilometer lang, die Höhendifferenz beträgt 1028 Meter. Die maximale Neigung beträgt 41 Grad. Den Streckenrekord hält der Italiener Kristian Ghedina. Im Jahr 1997 bewältigte er die Abfahrt in nur 2:24.23 Minuten.
Die verschiedenen Streckenabschnitte haben ihre Namen im Laufe der Zeit erhalten. Eine Auswahl:
Das Lauberhorn ist ein gutes Pflaster für die Schweizer. So resultierten seit 2009 insgesamt 10 Podestplätze, davon fünf Siege. Der grösste Schweizer Trumpf in diesem Jahr ist Beat Feuz. Der zweifach Lauberhorn-Sieger ist in Topform – selbst mit gebrochenem Mittelhandknochen fuhr er in den Abfahrten in Bormio aufs Podest. Sein grösster Konkurrent wird wohl Dominik Paris sein, der aktuell die Disziplinenwertung anführt. Der Italiener fuhr in Wengen noch nie aufs Podest. Umso entschlossener wird Paris sein, dies zu ändern. Auch die Österreicher Vincent Kriechmayr und Matthias Mayer gilt es, im Auge zu behalten. Der letztjährige Sieger Kriechmayr ist in dieser Saison jedoch noch nicht auf Touren gekommen: Es resultierte erst ein Podestplatz. Mayer fuhr im zweiten Training Bestzeit. Der Norweger Aleksander Kilde zählt ebenfalls zu den Favoriten.
Auch Mauro Caviezel kündigte seine Ambitionen auf einen Spitzenplatz an. Im Training am Dienstag fuhr er bei seinem Comeback gleich Bestzeit. Er hatte die Rennen in Bormio ausgelassen, um sich von einer Unterschenkelverletzung zu erholen. Carlo Janka gelang in den Trainings jeweils eine ansprechende Fahrt. Der Lauberhorn-Sieger von 2010 ist immer für eine Überraschung gut, wie er im ersten Abfahrtsrennen der Saison in Lake Louise mit Rang drei bewiesen hatte.
Der Überraschungs-Zweite von Bormio, Urs Kryenbühl, stürzte im Training am Dienstag und zog sich eine Zerrung im Bereich der Syndesmose am rechten Sprunggelenk zu. Er reiste am Dienstag aus Wengen ab.
Wie Adelboden hat auch Wengen mit den Finanzen zu kämpfen. So könnte die diesjährige Austragung die letzte gewesen sein. Hintergrund ist ein Streit zwischen dem Renn-OK und Swiss Ski. Das Lauberhorn-OK möchte mehr Geld aus dem TV- und Marketing-Topf vom Schweizer Skiverband.
Da sich die beiden Partien nicht einigen können, holten sie sich Hilfe von einem Schiedsgericht. Kommt es auch hier nicht zu einer Einigung, könnte Swiss Ski Wengen die Rennen entziehen. Mit Zermatt hätten sie dabei eine Alternative.