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Sport (BZ)
Die Birsfelder Basketballer konnten den sensationellen Auftaktsieg in Luzern nicht bestätigen. Die bittere 85:90-Niederlage gegen die Waadtländer hat aber logische Gründe.
Der Vergleich zwischen Unterbaselbietern und Romands war kurzweilig und das wechselnde Skore führte dazu, dass bis zur Endsirene Spannung herrschte. Ein Blick auf das Telegramm zeigt, dass beim Gastgeber ein Mann nahezu für alles zuständig war: Spielaufbau, Passen, Rebounden – und vor allem punkten. Das tat Jacori Payne (23, 178cm) viel und oft spektakulär. Aber die lange Geschichte des Basket zeigt, dass ein Mann alleine selten gegen ein Kollektiv gewinnen kann. Gegen Luzern hatten Branislav Kostic 14 und Captain Joël Fuchs 17 Punkte geworfen; gegen das Fusionsteam aus Lausanne und Pully blieb Kostic ohne Einfluss auf die Partie und punktelos, während Fuchs «nur» solide, aber nicht mehr gut oder gar überragend spielte.
Jedes Nationalliga-A-Team verfügt – ausser den Starwings - über vier ausländische Profispieler, welche eine Rotation erlauben. So auch Lausanne. So kam Jacob Colloway (23, 202cm), der Topskorer der 1. Runde (der Amerikaner hatte gegen Vevey 28 von 63 Zählern geworfen), von der Bank. Dieser Luxus ist für die Starwings undenkbar. Bei den «Wings» ist der 6. Mann Ilija Vranic (22, 201cm), der bis dato beim Nationalliga-B-Letzten Küsnacht-Erlenbach gespielt hatte, gegen Lausanne aber eine überzeugende Leistung ablieferte.
Erstmals zum Einsatz gelangte der im August 2019 verpflichete Elias Chuha (23, 204cm), der sich gleich beim Trainingsauftakt schwer verletzte und nun, nach sechs Wochen Pause, «mitspielte». Oder zumindest auf dem Feld stand. Sichtlich blockiert und gehemmt, was verständlich ist, denn eine Muskelverletzung ist hartnäckig und behindert einen Center, der von seiner Athletik, Explosivität und schnellen Bewegungen leben sollte. Es wäre falsch, über den US-Center den Stab brechen zu wollen. Aber: Ob Chuha jener starke Mann unter den Brettern ist, den die Equipe mit dem dünnsten Kader so dringend braucht, ist zu bezweifeln.
Die Starwings setzen auf einen Profitrainer und verzichten auf den 4. Ausländer. Das ist gut so, wenn der Nachwuchs dies honoriert. Gegen die Westschweizer kam erstmals Jules Christmann (18) für symbolische 15 Sekunden aufs Spielfeld. Dies, weil mit Routinier Nemanja Calasan (35) und Kostic zwei Akteure mit fünf Fouls ausfielen. Gerade Calasan würde es gut tun, wenn er sich nicht 40 Minuten abmühen muss, sondern Ruhepausen erhielte. Das wäre aber nur möglich, wenn ein vierter Profispieler oder gestandene Schweizer Spieler zu den Starwings stossen würden. Und weil dies nicht der Fall ist, dürften selbst die Kleinen (Pully Lausanne, Vevey, Nyon, Boncourt und auch Luzern) nicht in Reichweite liegen. Das 1. Heimspiel hat aufgezeigt, wie im «Schweizer» Basketball gezählt wird. 76 Zähler der 90 Punkte der Gäste warfen US-Profis. Da genügt eine One-Man-Show eben nicht.
Starwings – Pully Lausanne 85:90 (38:34)
Sporthalle Birsfelden. - 255 Zuschauer. - SR: Pillet/Mazzoni/Ferrone.
Starwings: Payne (38), Fuchs (6), Blaser (4), Calasan (19), Chuha (7); Vranic (11), Kostic, Christmann; Pausa, Pavlovic, Schneider, Streich.
Pully Lausanne: Pythoud (6), Anderson (31), Louissaint (6), Laster (19), Jones (10); Colloway (16), Rodriguez (2), Asase, Lopez, Mputu; Hatch, Mobilia.
Bemerkungen: Beide Teams komplett. - Starwings erstmals mit dem rekonvaleszenten US-Center Elias Chuha. - Viertelsresultate: 18:16, 20:19 (38:34); 23:25 (61:59) und 24:31 (85:90). - Mit fünf Fouls ausgeschieden: 38. Louissaint, 40. Calasan und Kostic. - Fouls: Starwings 26, Pully Lausanne 23.