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Am Montagabend wurden die Basler Sport Champions geehrt. In der Kategorie Basler Sportlerin des Jahres gewann nach 2008 und 2015 zum dritten Mal Karin Suter-Erath. Die Rollstuhlbadminton-Spielerin blickt auf ein tolles Jahr 2019 zurück und könnte ihre grossartige Karriere 2020 in Tokio krönen.
Einer der schönsten Momente im Sportlerinnen-Leben von Karin Suter-Erath liegt mehr als 15 Jahre zurück. Im Herbst 2004 gewann die Rollstuhltennis-Spielerin an der Seite von Sandra Kalt Bronze im Doppel an den Paralympischen Spielen in Athen. Mit Lorbeerkränzen auf dem Kopf präsentierten die beiden damals an der Siegerehrung ihre Medaillen.
2020 und damit 16 Jahre später könnte sich dieses Erlebnis für die gebürtige Dornacherin wiederholen. In Tokio will Suter-Erath nochmals zu den Paralympischen Spiele reisen und, wer weiss, vielleicht auch noch einmal eine Medaille gewinnen. Das Besondere: Diesmal tritt die 49-Jährige nicht mehr im Rollstuhl-Tennis sondern im Rollstuhl-Badminton an.
Karin Suter-Erath liebt Herausforderungen. Das betont sie gerne, wenn sie nach ihrer scheinbar unbändigen Motivation gefragt wird. Schon vor dem Unfall, durch den sie 1997 im Alter von 27 Jahren abwärts der Hüfte gelähmt wird, macht sie Leistungssport. Als Handballerin ist Karin Suter-Erath, die damals noch Karin Erath heisst, während zehn Jahren hauptsächlich für Basel, aber auch für Madrid und Luzern jedes Wochenende unterwegs. Nebenbei absolviert sie in Basel erfolgreich ein Sportstudium und arbeitet als Sportlehrerin.
Basler Sportlerin des Jahres: Karin Suter-Erath
Basler Sportler des Jahres: Alex Wilson
Basler Team des Jahres:
Frauen des Wasserballteams vom Wassersportverein Basel
Basler Nachwuchssportler des Jahres:
Aline Kämpf (Leichtathletik), Yannic Johner (Judo), und der Frauen-Doppelvierer des Basler Ruder-Clubs
Sport Basel Preis:
Jürg Ringier (Förderung des Frauenhandballs)
Wahlverfahren: Die «Basler Sportler des Jahres» wurden von der Vereinigung der Basler Sportjournalisten und vom Sportamt Basel-Stadt gewählt. Die «Basler Nachwuchssportler des Jahres» wählte eine Fachjury aus 45 nominierten Nachwuchssportlerinnen und Nachwuchssportlern.
Als sie nach dem Unfall im Paraplegikerzentrum in Nottwil aufwacht, scheint die Leistungssport-Karriere vorbei. Doch Suter-Erath fasst relativ schnell andere Pläne. Sie fängt noch während der Reha mit Rollstuhlbasketball an, wo sie auch ihren heutigen Mann Thomas Suter kennen lernt. Auch er sitzt im Rollstuhl und macht seine Frau mit dem Rollstuhltennis bekannt. Der Sport gefällt Suter-Erath, die nur sieben Jahre nach dem Unfall die eingangs beschriebene Paralympische Medaille gewinnt.
In den folgenden Jahren steht Karin Suter Erath meist unter den Top 10 der Welt. 2008 reist sie zum zweiten Mal zu den Paralympischen Spielen. In Peking bleibt sie ohne Medaille, anschliessend beendet sie im Alter von 37 Jahren ihre Leistungssport-Karriere. Der Wunsch nach freien Wochenenden ist grösser als der Wunsch nach weiteren Titeln. Quasi als Würdigung für «ihr Lebenswerk» wird Karin Suter-Erath 2008 zum ersten Mal Basels Sportlerin des Jahres. Damals ahnt sie noch nicht, dass weitere dieser Auszeichnungen folgen würden.
Aus dem Hobby Badminton, das Karin Suter-Erath schon früher als Ausgleich zum Tennis gerne spielte, wurde schnell mehr. Auch die Erfolge liessen nicht lange auf sich warten: Europameisterin 2010, Weltmeisterin im Doppel 2012 und Weltmeisterin im Einzel 2014. Heute ist Karin Suter-Erath in ihrer neuen Sportart nicht nur Doppelweltmeisterin, sondern auch neunfache Europameisterin und 18-fache Schweizer Meisterin.
An der Heim-WM 2019 in Basel gewinnt Karin Suter-Erath im Einzel Bronze und ist anschliessend «einfach nur glücklich». Mit einem Lächeln auf dem Gesicht nimmt sie gestern auch die Auszeichnung zur Basler Sportlerin des Jahres entgegen. Die Jury überzeugten diesmal nicht nur die sportlichen Erfolge. Das Argument «Lebenswerk», was bereits 2008 zur Ehrung führte, gilt auch elf Jahre später. Und vielleicht 2020 mehr denn je, wenn Karin Suter-Erath 16 Jahre nach ihrem Medaillengewinn in Athen auch bei den Paralympischen Spielen in Tokio reüssieren sollte.
Elite
Badminton: Luca Olgiati (Schweizer Meister Einzel, Schweizer Meister Doppel mit Cynthia Mathez). Christian Hamboeck (Schweizer Meister Doppel mit Karin Suter-Erath). Karin Suter-Erath (Schweizer Meisterin, Einzel; Schweizer Meister Doppel mit Christian Hamboeck; WM-Bronze Einzel).
Bike Trial: Debi Studer (Schweizer Meisterin, WM-Silber Teamevent).
Bogenschiessen: Florian Faber (Schweizer Meister indoor, Recurve). Olga Fusek (Schweizer Meisterin outdoor, Recurve). Joao Aranovych Cardoso, Marness Swart und Marco Petraglio (Team-Schweizer-Meister, outdoor, Compound). Adrian Faber, Florian Faber und Rajan Kalapurayil (Team-Schweizer-Meister, indoor, Recurve). Adrian Faber, Florian Faber und André Schori (Team-Schweizer-Meister, outdoor, Recurve).
Boxen: Nadia Barriga (Schweizer Meisterin bis 54 kg). Tina Asmussen (Schweizer Meisterin bis 60 kg). Sandra Brügger (Schweizer Meisterin bis 64 kg).
Fechten: Benjamin Steffen (Schweizer Meister Degen). Benjamin Steffen, Max Heinzer, Michele Niggeler und Lucas Malcotti (WM-Bronze Team, Degen).
Judo: Alina Lengweiler (Schweizer Meisterin +70 kg).
Kanu: Sabine Eichenberger, Uwe Müller und Iris Huber (Team-Europameister über 200 m, 500 m und 1000 m Mixed).
Kendo: Veronika Orasch (Schweizer Meisterin Einzel). Veronika Orasch, Laure Bellivier, Aya Kröbl, Melissa Keranovic und Selina Koller (EM-Bronze Team).
Leichtathletik: Gregori Ott (Schweizer Meister Kugelstossen, Schweizer Meister Diskuswerfen). Alex Wilson (Schweizer Meister über 100 m und 200 m). Nils Wicki (Schweizer Meister Dreisprung, indoor). Carlos Kouassi (Schweizer Meister Dreisprung, Schweizer Meister Dreisprung U23). Salome Lang (Schweizer Meisterin Hochsprung, Schweizer Meisterin Hochsprung, indoor, Schweizer Meisterin Hochsprung U23). Livia Probst (Schweizer Meisterin Hammer U23). Priska auf der Mauer, Simone Lalor, Julia Schneider und Michelle Müller. (Team-Schweizer-Meister Staffel). LG Basel Regio (Team-Vereins-Schweizer-Meister). Lea Bachmann, Pascale Stöcklin, Lene Retzius und Mia Zimmermann (Team-Schweizer-Meister Stabhochsprung). Aline Kämpf und Birk Kähli (Turnfestsieger Sechskampf Mixed).
Rollkunstlauf: Mirjam Arnold (Schweizer Meisterin Pflicht). Fabienne Bachmann (Schweizer Meisterin Kür).
Schwimmen: Jill Reich (Schweizer Meisterin 400 m Freistil). Felix Kempter, Florian Botta, Maurin Lampart und Nicola Debelic (Schweizer Meister 4×100m Freistil).
Sportkegeln: Roger Fuchs (Schweizer Meister 200er Wurf). Lisbeth Achermann (Schweizer Meisterin 100er-Wurf).
Taekwondo: Maria Gilgen (EM-Silber Poomsae, Schweizer Meisterin Poomsae).
Tennis: Roger Federer (Turniergewinner in Dubai, Miami, Halle und Basel).
Tischtennis: Silvio Keller (Schweizer Meister Rollstuhl-Doppel und EM-Bronze Rollstuhl-Einzel).
Triathlon: Sophie Herzog (Bronze WM Age Group Sprint).
Ultimate: Freespeed Basel (Schweizer Meister).
Wasserball: Wassersportverein Basel (Schweizer Meister Frauen).
Wasserfahren: Michèle Corminboeuf und Luzia Zimmermann (Schweizer Meisterin Paarwettfahren).
Nachwuchs
Boxen: Leon Guggenheim (Schweizer Meister bis 81 kg).
Handball: HSG Nordwest (Schweizer Meister U19).
Judo: Yannic Johner (Schweizer Meister U21).
Kanu: Pitt Rohrer (Schweizer Meister Kajak, Einer Junioren, Schweizer Meister Kanadier, Einer Junioren). Leichtathletik: Aline Kämpf (Schweizer Meisterin Siebenkampf U20).
Radsport: Anna Newkirk (WM-Bronze Downhill Junioren).
Rollkunstlauf: Lara Jäger (Schweizer Meisterin in Pflicht). Lea Jeger (Schweizer Meisterin in Kür).
Rudern: Meret Renold und Katharina Ebert (Team Schweizer Meister Zweier ohne Steuerfrau). Meret Renold, Katharina Ebert, Julia Andrist und Isabel Metcalf (Team- Schweizer-Meister Doppelvierer).
Stepptanz: Federica Barbieri (Schweizer Meisterin Solo Junioren, WM-Silber Solo Juniorinnen). Tanzwerk Basel (Team-Schweizer-Meister Junioren-Formation).
Taekwondo: Laura Fasciano (Schweizer Meisterin Kategorie A/Junioren). Daniel Morath (Schweizer Meister Kategorie A/Junioren).