Tennis
Das Grand-Slam-Debüt in Paris für Rebeka Masárová

Als Belohnung für die starken Leistungen in den letzten Monaten darf die Baslerin Rebeka Masárová an den French Open der Juniorinnen starten. Es ist das bisher wichtigste Turnier für die 15-Jährige.

Fabio Baranzini
Drucken
Rebeka Masárová hat in ihrer Karriere noch Grosses vor.

Rebeka Masárová hat in ihrer Karriere noch Grosses vor.

Fabio Baranzini

Die Augen der gesamten Tenniswelt richten sich in diesen Tagen auf Paris. Am Bois de Boulogne messen sich die weltbesten Tennisspieler im Kampf um den begehrten Coupe des Mousquetaires, die Auszeichnung für den besten Sandplatzspieler.

Auf den Nebenplätzen des insgesamt zwanzig Plätze umfassenden Tenniskomplexes im 16. Arrondissement der französischen Hauptstadt kämpfen ab morgen auch die künftigen Stars in der Juniorenkonkurrenz um den Titel – und um die Aufmerksamkeit der Zuschauer und der Sponsoren. Das Turnier bietet den weltbesten Nachwuchskräften eine ideale Plattform, um Werbung in eigener Sache machen zu können und wichtige Punkte für die Juniorenweltrangliste zu sammeln.

Mit der erst 15-jährigen Rebeka Masárová (ITF 32) gehört erfreulicherweise auch eine Spielerin aus Basel zu diesem erlauchten Kreis von Nachwuchsspielerinnen, die an den French Open der
Juniorinnen teilnehmen können. Zwar muss Masárová den Umweg über die Qualifikation nehmen, da sie zum Zeitpunkt der Anmeldung noch ausserhalb der Top 50 klassiert war. Aber allein schon die Teilnahme am zweiten Grand Slam Turnier der Saison ist für die junge Baslerin ein grosser Erfolg und der eindrückliche Beweis für die riesigen Fortschritte, die Masárová im vergangenen Jahr gemacht hat.

Grosser Sprung nach vorne

Noch vor etwas mehr als zwölf Monaten kämpfte die spanisch-schweizerische Doppelbürgerin, die während fünf Jahren in Barcelona gelebt und trainiert hat, in den Niederungen der ITF-Juniorentour um die ersten Weltranglistenpunkte. Zu diesem Zeitpunkt gehörte sie noch nicht zu den besten 1000 Juniorinnen der Welt. Heute steht sie bereits auf Rang 32 der Junioren-Weltrangliste, hat mehrere Spielerinnen aus den Top 20 der Welt bezwungen und allein in diesem Jahr schon drei Finals bei grossen Juniorenturnieren erreicht.

Auch die spielerischen Fortschritte von Masárová sind augenfällig. Sie schlägt die Bälle deutlich härter, bewegt sich besser und reisst das Spieldiktat viel öfter an sich, statt auf die Fehler der Gegnerin zu warten. Ihren Aufschlag hat die gross gewachsene Baslerin ebenfalls stark verbessert. Sie versuche viel häufiger, der Gegnerin ihr Spiel aufzuzwingen und die Punkte sauber herauszuspielen. Das habe im letzten Herbst beim Turnier St. Cyprien, das sie gewinnen konnte, perfekt geklappt, erklärt sie. Seither verfüge sie über das nötige Vertrauen, um auch mit den weltbesten Juniorinnen mithalten zu können, so Masárová, die seit letztem Sommer als Profi unterwegs ist und von ihrer Mutter trainiert wird.

Nervosität ist da

Mit diesem neu gewonnenen Selbstvertrauen will Rebeka Masárová nun auch bei ihrem bislang wichtigsten Turnier, den French Open in Paris, gross aufspielen. Sie habe gehofft, dass sie in Roland Garros dabei sein könne, sagt sie. Dies sei eine grosse Sache und sie werde sicherlich nervöser sein als bei anderen Turnieren, denn schliesslich würden auf derselben Anlage auch Topstars wie Roger Federer und Serena Williams spielen, erklärt Masárová weiter.

Die 15-jährige Baslerin hat sich zum Ziel gesetzt, in Paris die Qualifikation zu überstehen und dann auch im Hauptfeld die eine oder andere Runde zu gewinnen. Wenn Masárová ihre Nervosität kontrollieren und an die Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen kann, ist dies ein durchaus realistisches Ziel. Und der nächste Schritt in einer vielversprechenden Karriere, in der eines Tages vielleicht auch eine Teilnahme an den French Open der Profis drin liegt. Oder vielleicht noch viel mehr.