Testspiel
0:1 gegen Turan Tovuz: Der FC Aarau beendet das Trainingslager in Belek mit einer weiteren Niederlage

Der FC Aarau verliert im Trainingslager in Belek auch sein zweites Testspiel. Fünf Tage nach dem 1:2 gegen den rumänischen Erstligisten Chindia Targoviste unterliegt er Turan Tovuz aus Aserbaidschan 0:1. Trainer Boris Smiljanic ärgert sich über die unnötige Niederlage und sagt: «So reisen wir mit einem negativen Gefühl nach Hause.»

Stefan Wyss, Belek
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Der FC Aarau hat in Belek beide Testspiele verloren. (Belek, 08.01.2023)

Der FC Aarau hat in Belek beide Testspiele verloren. (Belek, 08.01.2023)

Cristian Preda

Eine Viertelstunde vor Spielbeginn schauen die Aarauer Spieler unten auf dem Rasen etwas ratlos um sich. Und oben auf der Tribüne des schmucken «Calista Sports Center» fragt der verletzte Captain Shkelzen Gashi: «Hat jemand den Gegner gesehen?» Hat niemand. Denn von Turan Tovuz, dem Aufsteiger und Tabellen-Sechsten aus Aserbaidschan, fehlt jede Spur. Kurz bevor das Spiel dann eigentlich hätte angepfiffen werden sollen, rückt Aaraus Gegner aber doch noch an. Der Bus hatte das Team aus Aserbaidschan offenbar viel zu spät beim nahe gelegenen Hotel abgeholt.

Nachdem das Spiel dann mit rund zehn Minuten Verspätung begonnen hatte, waren es aber doch die Aserbaidschaner, die schneller in den Rhythmus fanden. Nach einem Fehler von FCA-Abwehrchef Aleksandar Cvetkovic ging Turan Tovuz nämlich schon nach vier Minuten in Führung. Es sollte bis zum Schluss das einzige Tor bleiben und die zweite Niederlage Aaraus im zweiten Testspiel in der Türkei besiegeln.

War die Niederlage am Sonntag gegen Chindia Targoviste unnötig gewesen, so war das 0:1 gegen Turan Tovuz auch noch unverdient. Der FC Aarau war besser als der Gegner, Trainer Boris Smiljanic attestierte seinem Team sogar eine« sehr, sehr gute Leistung». Nur Tore wollten keine fallen. Dabei hatten die Aarauer vor allem nach der Pause eine Vielzahl von Chancen. Aber Andrin Hunziker, Shkelqim Vladi, Allen Njie und Samuel Krasniqi vergaben aus bester Position.

Dass der genesene Vladi zu einigen guten Szenen kam, darf durchaus als eine der positiven Erkenntnisse dieses zehntägigen Trainingscamps erwähnt werden. Hatte der Topskorer am Sonntag in seinem ersten Einsatz nach der im September erlittenen Knieverletzung noch etwas gehemmt gewirkt, zeigte er sich nun gegen die robusten Asiaten unerschrocken und mit viel Zug auf das Tor.

Aarau-Trainer Boris Smiljanic ärgerte sich über die zwei Testspiel-Niederlagen. (Belek, 08.01.2023)

Aarau-Trainer Boris Smiljanic ärgerte sich über die zwei Testspiel-Niederlagen. (Belek, 08.01.2023)

Cristian Preda

Trotzdem war Smiljanic mit dem Abschluss des Camps nicht zufrieden. «Ich verliere nicht gerne. Weil wir jetzt gleich zweimal unterlagen, reisen wir mit einem negativen Gefühl nach Hause.» Ansonsten sei das Trainingslager aber ein Erfolg gewesen, so Smiljanic. «Die Trainings waren intensiv, die Gruppe hat voll mitgezogen und die Stimmung war immer gut.» Aber eben: «Der beste Teamevent in einem Trainingslager wäre immer ein Sieg im Testspiel.» Die nächste Chance auf ein Erfolgserlebnis hat der FC Aarau am kommenden Mittwoch auf dem Brügglifeld. Dann spielt er gegen die U21 des FC Luzern.

Telegramm:

Aarau - Turan Tovuz 0:1 (0:1)

Calista Sports Center. – 30 Zuschauer. – Tor: 4. 0:1.

Aarau: Enzler; Qollaku (60. Wetz), Cvetkovic (60. Thaler), Kronig (60. Kessler), Conus (60. Schwegler); Gjorgjev (60. Krasniqi), Njie (60. Jäckle), da Silva (60. Eberhard); Fazliu (46. Avdyli); Tasar (46. Vladi), Almeida (46. Hunziker).

Bemerkung: Aarau ohne Gashi und Bunjaku (beide verletzt) sowie Neuenschwander und Candé (beide nicht im Aufgebot).