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Sport (AZ, BT)
An den Schweizer Meisterschaften auf dem Rotsee führte kein Weg am Badener Favoriten Daniel Wiederkehr vorbei. Das Rennen wurde bewusst auch als Hauptprobe für den Weltcup eingestuft.
Wenn sich in Wimbledon die Tennis-Giganten ein Duell geben und in Brasilien die Fussballer um den Weltmeistertitel spielen, wird es für Sportler wie die Ruderer schwierig, überhaupt noch auf sich aufmerksam machen zu können.
Zwei Trainings pro Tag
Primär waren die Schweizer Ruderer am Wochenende allerdings fokussiert auf ihre eigene Leistung. Auf ihrem «Göttersee», dem Rotsee bei Luzern wurden nämlich einmal mehr die nationalen Meisterschaften ausgetragen. Dabei gab es am Finaltag bei heissem Sommerwetter starke Leistungen zu sehen von den Sportlerinnen und Sportlern, die für ihren Trainingsfleiss bekannt sind: Um den Meistertitel zu erringen, sind da schon zwei Trainings pro Tag nötig.
Einer, der dieses Pensum schon seit Jahren absolviert, weil er seinen Traum der Olympia-Teilnahme wahr machen möchte, ist der Badener Spitzenruderer Daniel Wiederkehr. Er war an den Meisterschaften im Leichtgewichts-Skiff angetreten, um nach zwei Meister-Titeln im Doppelzweier (2011/2012) nun auch im Einer zu gewinnen. Das Schweizer Leichtgewichts-Kader, zu dem auch Wiederkehr gehört, bewegt sich zur Zeit auf international hohem Niveau. An den nationalen Meisterschaften hatten Wiederkehrs Konkurrenten jedoch andere Bootsklassen bevorzugt, um für ihre Clubs die Meister-Fanions zu ergattern. Der Sieg von Wiederkehr war dadurch fast schon eine Formsache.
Hauptprobe für den Weltcup
Allerdings wäre der Badener auch bereit gewesen, den einen oder anderen seiner starken Gegner zu schlagen. Das Final-Rennen ging Wiederkehr sehr kämpferisch an, distanzierte die Gegner bereits am Start und drückte auch bei komfortablem Vorsprung am Schluss noch einmal kräftig die Tube. Das Rennen wurde von Trainer Stefan Steiner bewusst auch als Hauptprobe für den Weltcup auf dem Rotsee benutzt, an dem Wiederkehr am kommenden Wochenende ebenfalls im Einer starten wird.
Für Steiner war es wichtig, dass sein Athlet bereits gegen nationale Konkurrenz den zu erwartenden harten Widerstand der internationalen Konkurrenz zu simulieren versucht. Nach der B-Final Qualifikation Wiederkehrs am letzten Weltcup-Rennen in Aiguebelette und dem schönen Meistertitel vom Sonntag scheinen die Voraussetzungen gut zu sein für ein schnelles Resultat an der internationalen Rotsee-Regatta.
In den Fussstapfen des Trainers
Seinen Einer-Meistertitel holte Wiederkehr übrigens genau 10 Jahre nach seinem Trainer Stefan Steiner, der 2004 letztmals im Leichtgewichts-Einer den Meistertitel für den RC Baden errungen hatte. Darauf folgte damals die Silbermedaille Steiners an der WM. Wenn sich die Geschichte auch diesbezüglich wiederholt, stehen die Erfolgschancen gut für Daniel Wiederkehr.