Schwingfest Mümliswil
Der erste Herbstschwinget brachte viel Publikum ins Guldental

Der erste Herbstschwinget des Schwingklubs Mümliswil-Ramiswil war ein Erfolg. Festsieger Adrian Odermatt bestätigte seine Form.

Hans Peter Schläfli
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Während es im Sagmehl zur Sache ging, sorgte im Hintergrund der Jodlerklub Passwang für die Musik.

Während es im Sagmehl zur Sache ging, sorgte im Hintergrund der Jodlerklub Passwang für die Musik.

Hans Peter Schläfli

Wenn es einen Ort gibt, wo man ein schönes Fest zu feiern weiss, dann im Guldental. Zum ersten Mal lud der Schwingklub Mümliswil-Ramiswil am Samstag zum Herbstschwinget ein und die Leute sind in Scharen gekommen. Das neue Regionalschwinget wurde damit zu einem sofortigen Erfolg.

Wie viele Zuschauer im Laufe des Tages tatsächlich das Schwingfest besucht haben, wussten nicht einmal die Kassiererinnen beim Eingang zu sagen. Als der Andrang zu gross wurde, seien sie mit dem Zählen nicht mehr nachgekommen. Es war ständig ein Kommen und Gehen und den Schwingern in den drei Ringen schauten immer mehrere hundert Personen zu.

Das Wetter machte meistens gut mit, das Schnitzelbrot schmeckte hervorragend und die Festwirtschaft hatte viel zu tun. Dass es ab und zu ein paar wenige Tropfen regnete, machte den Schwingern nichts aus, die sind wasserfest.

Das Rind Amanda reist nach Liesberg

Nebst den Schwingern aus dem Nordwestschweizerischen Schwingerverband waren die Gäste der Schwingersektion Aeschi vom Thunersee und die Nachbarn vom Schwingklub Herzogenbuchsee mit am Start. Es war zwar kein ausgewachsener Muni wie beim Eidgenössischen zu gewinnen, aber das schöne Rind namens Amanda ist ein beachtlicher Siegerpreis für ein regionales Schwingfest bei seiner ersten Austragung.

Adrian Odermatt jubelt nach seinem Sieg gegen Bernhard Kaempf im vierten Gang des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes Esaf in Pratteln, am Samstag, 27. August 2022).

Adrian Odermatt jubelt nach seinem Sieg gegen Bernhard Kaempf im vierten Gang des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes Esaf in Pratteln, am Samstag, 27. August 2022).

Georgios Kefalas / KEYSTONE

Am Ende wurde Amanda verdientermassen an Festsieger Adrian Odermatt für seine Glanzleistungen überreicht. Sechsmal verliess der Liesberger, der gerade erst am Eidgenössischen in Pratteln den Kranz holte, den Sägemehlring als Sieger. Im Schlussgang bezwang er, wie schon im fünften Gang, erneut seinen härtesten Konkurrenten Fabian Bader. Odermatt siegte schliesslich mit 2,50 Punkten Vorsprung auf den Berner Gast Hanspeter Luginbühl.

Der gewann zwar fünf Gänge, schaffte aber keine einzige Zehn. Der Einheimische Bader wurde Dritter, gefolgt vom Vereinskollegen Daniel Rüegg aus Flumenthal.

Auch OK-Mitglieder nahmen teil

«Eigentlich hatten wir die Idee schon lange, aber nur darüber zu reden bringt nichts»,

sagte Simon Stoll als Präsident des Organisationskomitees zur Entstehungsgeschichte des Mümliswiler Herbstschwingens – während im Hintergrund sein Bruder Thomas gerade gegen Adrian Kohler antreten durfte. «Erst im November haben wir uns dann definitiv dazu entschlossen, das Fest durchzuführen.»

Auch OK-Mitglieder wie Remo Studer oder Kassier Adrian Kohler liessen es sich nicht nehmen, selber teilzunehmen. Das Schönste sei, dass er selber am Fest schwingen kann, das sein Verein auf die Beine stellt, sagte Kohler, der am Ende auf Rang 10d abschloss.

Auch bei den Prinzen (Nachwuchsschwinger) schauten sehr viele Leute zu.

Auch bei den Prinzen (Nachwuchsschwinger) schauten sehr viele Leute zu.

Hans Peter Schläfli

Sowohl Sport als auch Fest müssen stimmen

Bei den vielen Prinzen, den jüngsten Schwingern am Fest, war das eine oder andere Talent zum ersten Mal in einem Ernstkampf zu sehen. Erfreulich, dass auch für Nachwuchs bei den Schwingern gesorgt ist. Aber was ist nun wichtiger, der Sport oder das Fest? «Beides muss stimmen», meint Simon Stoll, «wenn sportlich gute Leistungen gezeigt werden, dann wird auch das Fest zum Erfolg.»

Nach der Siegerehrung gab es eine gemütliche Bar und eine Band spielte auf. So fanden der gelungene Tag und die Schwingersaison im Guldental einen ausgelassenen Abschluss. Man darf also davon ausgehen, dass es in einem Jahr weitergeht.