Startseite
Solothurn
Thal-Gäu
Für den Kulturtag Thal war das Wetter am Wochenende ideal: schön, aber doch zu kühl für einen Badibesuch. So konnten sich die Veranstalter über mehr als 1000 zufriedene Gäste freuen.
Das Museum Haarundkamm in Mümliswil verzeichnete am Kulturtag Thal alleine am Vormittag über 100 Gäste. Dort flogen die Späne, man war damit beschäftigt, mit Messern Kuhhörner abzuschaben. Daraus entstehen dann Trinkhörner, Löffel oder Armreifen, früher natürlich auch Kämme. Erklärungsnot entstand allerdings, als ein Kind fragte, woher denn die Hörner kommen, wo doch die Kühe gar keine mehr haben.
In der Mühle Ramiswil wurden alle frisch gebackenen Brote verkaufet, die Galerie Rössli Balsthal verzeichnete ein x-Faches der normalen Besucherzahl, das Keramikmuseum Matzendorf war beim Musical «Back to the Wurz» voll besetzt.
In Welschenrohr führte Walter Schmid gut 100 Personen durch den alten Dorfteil und erzählte Geschichten und Anekdoten von Gebäuden wie Thalhof, Bäckerei Sieber, Gasthof Kreuz und vom «Cardinal», einst Dreh- und Angelpunkt des kulturellen und geselligen Dorfgeschehens. Ein Konzert des Cäcilienchors und ein Besuch im Museum Uhrundzeit ergänzten das Angebot.
Bisschen Heimat, bisschen Militär
Auf der Burg Alt-Falkenstein reinigten Mitarbeiter draussen im Burghof die Gewehre der Ausstellung und gaben ihr Wissen zu den Waffen weiter. «Das Schloss Alt-Falkenstein ist einfach das Schloss der Thaler. Viele Einheimische sahen den Kulturtag als Anlass, der Burg wieder einmal einen Besuch abzustatten», weiss Markus Egli, Präsident Kultur im Thal.
Ebenfalls mit dem Militär befasste sich der Verein Festungswerke Solothurner Jura. Die Mitglieder informierten über die zweite Strasse durch die Klus, die das Militär während des Aktivdienstens 1939 bis 1945 baute: der Guntenflühli-Tunnel. Bereits während des Zweiten Weltkrieges war klar, dass nur eine Strasse durch die Klus künftig zu Verkehrsproblemen führen würde. Die Wurzeln der aktuellen Diskussion liegen also schon weit zurück.
Viele Besucher, aber auch Zufallsgäste, lobten das Programm. «Hätten wir früher davon gewusst, dass hier heute der Kulturtag stattfindet, hätten wir uns ein anderes Programm vorgenommen», sagte ein Wanderer, nachdem er wenigstens für die Anreise die Fahrt im Roten Pfeil geniessen konnte.
Was vor allem beliebt war
Markus Egli, Präsident von Kultur im Thal sagt zusammenfassend: «Beliebt war am Kulturtag Thal vor allem, was über das übliche Museale hinausging und wenn man selber etwas tun konnte.
Sei es Hörner feilen, ein Konzert besuchen, am Markt in der KultUhrFabrik einkaufen, den Guntenflühli-Tunnel durchschreiten, auf der Aedermannsdörfer Allmend Landart von Schulkindern bestaunen...»
Gleiches gilt auch für die Führung auf dem Poesieweg Holderbank, dessen dritte Etappe am Samstag vor dem Kulturtag Thal eröffnet wurde und der natürlich ganzjährig begeh- und erlebbar ist. (Mitarbeit sdw/wak)