Unser Kolumnist blickt zurück auf die erste gemeinsame Gewerbeausstellung der drei Gewerbevereine des Thals.
Seit dem vorletzten Wochenende wissen wir nicht nur aus der Werbung, dass das Thal «MEGA» ist, wir konnten es auch selber erleben. Im Moos in Balsthal wurde die erste gemeinsame Gewerbeausstellung der drei Gewerbevereine des Thals durchgeführt. Das Wortspiel «MEGA» stammte schliesslich auch aus dem Ausdruck «Miteinander Gewerbeausstellung». Das Ziel war, «gemeinsam den Standort Thal und das Gewerbe zu stärken». Wurde dieses Zeil erreicht?
Eine Gewerbeausstellung hat immer zum Ziel, regionale Produkte und Regionalität zu stärken. Jede Stadt hat schon lange eine jährlich stattfindende Ausstellung. Für Bern ist es die BEA, für Solothurn die HESO, für Olten die MIO und für Grenchen die MIA.
Man stellt jedoch in allen Städten fest, dass die Ausstellerzahlen etwas rückläufig sind. Sind die Leute müde, an Ausstellungen zu gehen? Oder sind es die Aussteller, welche zu wenig Umsatz machen? Eines ist sicher, die Covid-19-Pandemie und der Trend, sehr vieles im Internet zu bestellen, hat dazu beigetragen, dass weniger an Ausstellungen gekauft oder angeschaut wird.
Je kleiner und ländlicher jedoch eine Region ist, umso wichtiger ist eine regionale Gewerbeausstellung. Jedes Geschäft kann sich präsentieren und zeigen, dass man vieles auch in der Nähe bekommt und nicht nur in den Städten oder im Internet. Es wird jedoch kaum möglich sein, so eine Ausstellung jedes Jahr durchzuführen.
Wenn das OK der «MEGA» Thal angeschaut wird, fällt sofort auf, dass wohl jeder in seiner «Freizeit» für diesen Anlass gearbeitet hat. Alle müssen zuerst einmal schauen, dass das eigene Geschäft läuft, und nebenbei wird ein solch grosser Anlass organisiert. Jährlich geht dies sicher nicht. Hier ein grosses Lob an die Organisatoren und Freiwilligen.
Ein noch grösseres Lob gebührt den Besuchern. Drei Tage lang waren alle auf den Beinen und haben die Ausstellung besucht, vieles ausprobiert und angeschaut und auch bestellt oder Termine abgemacht. Ohne die Besucher ergibt die Ausstellung keinen Sinn.
Und hier hat es sich gezeigt, dass das Bedürfnis da ist, dass es eine regionale Gewerbeausstellung gibt. Wie immer braucht es auch noch etwas Wetterglück. Das Wetter war nicht gerade super, aber doch meistens trocken. Und so kamen die Leute in Scharen.
Beim Besuch der Ausstellung konnte festgestellt werden, dass die Region Thal nach wie vor viel zu bieten hat. Die Produkte und Dienstleistungen wurden dabei nicht nur klassisch, sondern innovativ, zum Teil auch mit viel Witz und Kreativität gezeigt.
Mir ist aufgefallen, dass auch besonders Familien und Kinder an den Ständen angesprochen wurden. Darum waren auch die Schlangen vor der Produktion von Vogelhäuschen oder bei den Forstmaschinen besonders gross. Wo kann man sonst schon mit richtig grossen Baumstämmen hantieren. Oder plötzlich fühlen sich auch die Erwachsenen wieder um einiges jünger und leben den Spieltrieb an überdimensionalen Kugelbahnen aus.
Wurde das Zeil erreicht? Nach meiner Meinung: Ja. Klar, kann man immer noch etwas besser oder intelligenter machen. Das Intelligenteste war jedoch, dass die drei Gewerbevereine eine gemeinsame Ausstellung gemacht und dies so durchzogen haben.
Nach der «MEGA» freue ich mich bereits auf den nächsten regionalen Anlass. Nächstes Wochenende dürfen wir wieder die Kultur des Thals geniessen. Der Kulturtag Thal steht an, und zwar bereits zum 40. Mal. Wir sehen uns!
Markus Schindelholz ist Geschäftsführer der OeBB