Bundespräsident Alain Berset sollte am Mittwochabend die 58. Solothurner Filmtage eröffnen. Kurz vor dem Start erfolgte die Absage: Ein Transfer von Davos nach Solothurn und zurück sei nicht möglich.
Er war als prominentester Gast angekündigt worden. Doch daraus wurde nun nichts: Alain Berset sagte kurz vor der Eröffnung der Solothurner Filmtage ab. Der Bundespräsident weilt in Davos am Weltwirtschaftsforum WEF. Gemäss Mitteilung der Solothurner Filmtage machen die «Wetterbedingungen einen Transfer vom WEF in Davos und zurück nicht möglich».
Ganz verzichten musste das Filmtage-Publikum auf den Vorsteher des Innendepartements allerdings nicht. Er wandte sich mit einer Grussbotschaft per Video an die Solothurner Gäste in der Reithalle. Berset wünschte den Solothurner Filmtagen gutes Gelingen.
Auf dem roten Teppich waren in der Dämmerung trotz Bersets Abwesenheit bekannte Gesichter zu erspähen. Etwa die Filmtage-Leiter Monica Rosenberg und Niccolò Castelli, Vorstandspräsident Thomas Geiser, SRF-Direktorin Nathalie Wappler, der ehemalige Filmtage-Direktor Ivo Kummer, Stadtpräsidentin Stefanie Ingold und mehrere Solothurner Regierungsräte.
An Bersets Stelle hielt Carine Bachmann, Direktorin des Bundesamts für Kultur, die Eröffnungsrede. Die Co-Leiter der 58. Filmtage begrüsste das Publikum: Monica Rosenberg und Niccolò Castelli. Anschliessend wurde der Eröffnungsfilm «This Kind Of Hope» von Pawel Siczek gezeigt. Beim Dokumentarfilm handelt es sich um ein Portrait über den Diplomaten Andrei Sannikov und seinen Kampf für Menschenrechte und Demokratie in Weissrussland.
Im Film «This Kind Of Hope», übersetzt «Diese Art Hoffnung», portraitiert der Regisseur Pawel Siczek den Diplomaten Andrei Sannikov und seinen Kampf für Menschenrechte und Demokratie in Belarus. Der Film zeigt den Kampf eines Menschen, der Unrecht und Unterdrückung nicht einfach hinnehmen will. Andrei Sannikov war belarussischer Diplomat und quittierte in den neunziger Jahren als stellvertretender Aussenminister von Belarus unter Protest seinen Dienst. Sein Protest richtet sich gegen das Regime von Alexander Lukaschenko. Sein Kampf brachte ihn ins Gefängnis und führte ihn ins Exil nach Polen. Den Kampf aufgegeben hat Andrei Sannikov aber nicht. Er setzt sich auch heute aus dem Exil weiterhin unermüdlich für ein demokratisches Belarus ein. Der Regisseur, Pawel Siczek, floh als Kind aus Libyen in die Schweiz. Seine persönlichen Erfahrungen motivierten ihn, die Geschichte von Sannikov zu erzählen.
Berset war am Mittwoch in Davos auf den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz getroffen. Am Tag zuvor hatte der Bundespräsident zusammen mit WEF-Gründer Klaus Schwab das Forum in den Bündner Alpen eröffnet. Das Treffen von Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft dauert bis am Freitag.
Alain Bersets Rede am WEF vom Dienstag, 17. Januar: