Aufpasser gesucht: Um die Nebenwirkungen des Solothurner Nachtlebens im Zaum zu halten, sollen bald einmal so genannte Streetworker zum Einsatz kommen. Damit sind allerdings keine Strassenarbeiter gemeint. Vielmehr Anstandsdamen, -herren und -wauwaus, die die Nachtschwärmer auf Offensichtliches hinweisen, nämlich auf den Unterschied zwischen Aaremüürli und Bedürfnisanstalt, zwischen Parkgebüsch und Abfallkübel, ebenso zwischen 50 und 90 Dezibel und zwischen «Mittwochnachmittag auf dem Budemäret» und «morgens um zwei auf dem Heimweg durchs Wohnquartier».
Auf sich selbst aufpassen können und müssen alle Drahtesel-Halter. Sowieso und immer, und im Moment besonders. Die Eselsbrücke «Winterreifen von O(ktober) bis O(stern)», die für Autofahrer heuer nichts taugt, gilt für die Veloisten ohnehin nie. Sie sind über zwölf Monate mit identischem Rollmaterial unterwegs und stehen gerade jetzt massiven Stimmungsschwankungen von Petrus gegenüber. Da ist nix mit Eselsbrücke, nix mit Schneekette. Und der aprilhaften Launenhaftigkeit sind sie am anstehenden Wochenende besonders ausgesetzt: Falls in den nächsten Tagen (mehr oder weniger unerwartet) Schneeflocken fallen sollten, müssen die Zweiradfans halt noch mehr aufpassen. Und das tun sie entweder in der Stadt, wo an den Bike Days die neuesten Vehikel gesattelt werden und wo die Politprominenz am Öufi-Cup den Schanzengraben umpflügt. Oder dann flüchtet Homo Velociraptor vor dem einen Rummel in den anderen, der sich jenseits der Stadtgrenze in Form des SlowUps abspielt.
Aufgepasst, liebe Schwimmerinnen und Schwimmer: Ihr seid gewarnt, den Jahreszeitenwechsel und die damit verbundenen Wassertemperaturen als eine reine Einstellungssache zu betrachten. Ihr, die ihr morgen Samstag um punkt acht Uhr vormittags zur Badi-Eröffnung baren Fusses auf der Matte steht. Denn: Der frühe Vogel fängt nicht zwangläufig den Wurm, sondern holt sich vielleicht eine Erkältung. Denn der Wonne- ist nicht zwangsläufig ein Sonnemonat. Ausser, man hat sich bereits den Winter, der nicht so richtig einer sein wollte, mit entsprechenden Outdoor-Aktivitäten abgehärtet. Auf alle Fälle bleibt auch das Stück Solothurner Torte nach dem obligaten Badi- oder Aareschwumm unter diesen Bedingungen frisch und kühl.
Aufpassen ist am Wochenende aber nicht nur beim Ausweichen von Pfützen, beim Warmhalten in der Eis-Badi oder im Ausgang angesagt: auf dass der obligate Muttertagsstrauss vor lauter Velopumpen und Badehosen-Anproben nicht vergessen geht!