Verkehrsplanung
Bellachs Zentrum soll einen Kreisel bekommen

Der Bellacher Gemeinderat hat nach sehr langen und detaillierten Diskussionen über das neue Gestaltungskonzept der Zentrumsachsen beschlossen, dass im Dorfzentrum die Einmündung der Schulstrasse in die Dorfstrasse mit einem Kreisel ausgebaut werden soll.

Hans Peter Schläfli
Drucken
Im Zentrum von Bellach ist ein Kreisel geplant.

Im Zentrum von Bellach ist ein Kreisel geplant.

Sophie Deck

Bekanntlich werden in Bellach noch in diesem Jahr drei Tempo-30-Zonen eingeführt. Offen ist dabei noch die Verkehrsplanung im Zentrumsbereich. Und diese gab zu sehr langen Diskussionen Anlass. Normalerweise ist es so, dass eine Arbeitsgruppe mit einem Antrag in den Gemeinderat geht, der als Kompromiss zumindest in ebendieser Arbeitsgruppe unumstritten ist. In Bellach war das am Dienstagabend offensichtlich nicht der Fall, denn die fünf Punkte des neuen Gestaltungskonzepts wurden ausgerechnet von den Mitgliedern der damit beauftragten Arbeitsgruppe zerpflückt, kritisiert und mehrfach abgeändert.

Man war sich einig, dass das Dorfzentrum, das heute neben der einstigen Kantonsstrasse von Parkplätzen und zusätzlichen Busspuren geprägt ist, für die Fussgänger attraktiver gestaltet werden soll. Aber für die einen schien der angedachte Kreisel, der ein rechtes Stück der Wiese anknabbern wird, zu mächtig, ein Prestigeobjekt. Andere störten sich an sechs für die Lehrerinnen und Lehrer reservierten Parkplätzen vor dem Schulhaus II. Andere fanden, dass die öffentlichen Parkplätze an der Schulhausstrasse falsch platziert seien, oder dass die Ausfahrt der Feuerwehr blockiert werden könnte.

Dies ging so weit, dass am Ende ausgerechnet Felix Glatz-Böni, der die Arbeitsgruppe geleitet hatte, nach einer weit über einstündigen Diskussion selber den Antrag stellte, dass das gesamte Parkkonzept noch einmal von vorn überarbeitet werden muss. Danach fand der Plan, einen grossen Kreisel zu bauen, mit 8:4 Stimmen eine Mehrheit.

Dass die Bushaltestelle von der Turmstrasse hinauf zur Einmündung in die westliche Dorfstrasse verschoben und behindertengerecht neu gebaut werden soll, fand problemlos eine Mehrheit. Dass aber gleich daneben noch ein künstlicher Engpass zur Verkehrsberuhigung eingerichtet werden sollte, löste ebenfalls lange Diskussionen aus. Diese Verengung wurde schliesslich ersatzlos gestrichen.

Bei den weiteren Massnahmen war sich der Rat einig. Bei der Lindenstrasse wird die Situation für die Fussgänger verbessert, bei der Eintracht ein «identitätsbildender Platz» gestaltet und auf der westlichen Tellstrasse werden beim Projekt für altersgerechtes Wohnen die Bushaltestellen behindertengerecht ausgebaut. Für alle Massnahmen zusammen wurde ein Projektierungskredit in der Höhe von 70'000 Franken genehmigt.

Jugendarbeit wird weitergeführt

Da das Pilotprojekt bei allen Parteien als grosser Erfolg angesehen wurde, beschloss der Bellacher Gemeinderat zudem, dass das provisorische Verhältnis mit der Kinder- und Jugendarbeit Altes Spital nun definitiv weitergeführt werden soll und dass zu diesem Zweck ein mehrjähriger Leistungsvertrag abgeschlossen wird.

Da eine Zuwendung der Spenderin Frieda Stiefel-Straub in der Höhe von 10'000 Franken ohne einen Verwendungszweck erfolgt war, diskutierte der Gemeinderat darüber, wofür das Geld eingesetzt werden soll. Der Vorschlag, es solle für ein konkretes Projekt für Kinder gebraucht werden, fand ebenso breite Zustimmung wie ein Antrag, es der Organisation «Freiwillig für Bellach» zur Verfügung zu stellen. Nach langem Hin und Her wurde der Betrag je hälftig für beide Zwecke eingesetzt.