Sommerfilme
Konzept mit Filmreprisen hat nicht eingeschlagen wie gewünscht

Am Sonntag ging die Jubiläums-Ausgabe der Solothurner Sommerfilme nach acht Filmabenden und Leinwandklassikern zu Ende. Eva Gauch, Betriebsleiterin des Alten Spitals, das den Anlass organisiert, zieht eine durchzogene Bilanz.

Andreas Kaufmann
Drucken
Dieses Jahr schrammen die Solothurner Sommerfilme knapp an der schwarzen Null vorbei.

Dieses Jahr schrammen die Solothurner Sommerfilme knapp an der schwarzen Null vorbei.

Es habe keinen wirklichen Kassenschlager gegeben, so Eva Gauch. Dies führt sie auch auf das Jubiläumskonzept: Im vergangenen Jahr waren die Freiluft-Kinobesucher via Voting eingeladen, ihre Lieblingsstreifen aus 19 Jahren Sommerfilme zu erlesen. Entsprechend wurde mit «As it is in Heaven», «As I open my Eyes», «Kiss the Cook», «Untouchables», «Dr Goalie bin ig», «Thelma and Louise», «Spotlight» und «Billy Elliot» eine Reprise bereits gezeigter Filme programmiert. «Wir haben gemerkt, dass 2015 zwar eine grosse Begeisterung für unsere Voting-Idee herrschte», so Gauch. Mittlerweile sei es abgeflaut.

Ihr Eindruck: «Jene, die letztes Jahre ihre Stimme abgaben, haben heuer anscheinend gar nicht vorbeigeschaut.» Das Interesse für Reprisen sei also doch verhaltener als vermutet. Und so vermeldet Gauch unabhängig vom Wetter tiefere Besucherzahlen: Bei acht Abenden mit je 500 Plätzen verzeichneten die Organisatoren lediglich 1750 Eintritte. «Dieses Jahr ging es nie um den letzten Stuhl.»

Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr fanden rund 2500 Besucher den Weg zur Krummturmschanze. Das Wetter trug ihr übriges zur Bilanz bei. Dreimal habe es schon um 19 Uhr geregnet: «Zwischen 18 und 20 Uhr entscheiden sich die Leute, ob sie herkommen. Und in dieser Hinsicht schuf das Wetter während mehrer Tage Unsicherheit.» Eine, die auch die Verpflegungsstände zu spüren bekamen: Gerade bei schlechter Witterung seien die Besucher just zum Filmbeginn eingetroffen – oft ohne Konsumation. Zudem hat der «presenting sponsor» des Anlasses keine Gratis-Tickets mehr an Kunden vergeben: «Diese Anzahl müssen wir selbst kompensieren, was eher schwierig ist.»

Würde man die absoluten Vollkosten mit dem Personalaufwand seitens Altes Spital einrechnen, wäre die Bilanz unter dem Strich negativ, so Gauch. «Mehrausgaben sind auch entstanden, weil einige Reprisen vom Blu-ray-Format auf das digitale Kinoformat konvertiert werden mussten.»

So oder so schramme man mit der Jubiläumsausgabe wohl knapp an einer schwarzen Null vorbei. Für die künftigen Durchführungen will man mit dem bewährten Modell weiterfahren: aktuelle Filmen abseits des Mainstreams. «Wir hoffen auf ein gutes Händchen bei der Filmauswahl und einem guten Angebot im kommenden Filmjahr.» Auch sollen die Sommerfilme werbetechnisch wieder sichtbarer werden. «Da wollen wir Gas geben», so Gauch. (ak)