Solothurn
Jetzt bekommt auch die Weststadt einen Bücherschrankt

Nach dreimonatiger Vorarbeit ist es am 14. Januar um 19 Uhr so weit: In der Weststadt wird ein offener Bücherschrank eröffnet. Dazu wurde die ehemalige Telefonkabine bei der Poststelle an der Allmendstrasse umgerüstet.

Drucken
In einer Telefonkabine werden Bücher angeboten. (Archiv)

In einer Telefonkabine werden Bücher angeboten. (Archiv)

Bruno Kissling

An einer kleinen Eröffnungsfeier wird der Bücherschrank eingeweiht. Alle Interessierten sind dazu willkommen.

Die Federführung für die Realisierung des Projektes liegt bei der Quartierarbeit Solothurn West. Deren Träger ist im Auftrag der Stadt Solothurn der Verein Begegnungszentrum Altes Spital. «Aber es sind vor allem initiative Quartierbewohnerinnen und -bewohner, die sich mit viel Herzblut für die Bereicherung des kulturellen Lebens in der Weststadt einsetzen», hält Quartierarbeiterin Regula Aepli fest. Nach einem Hinweis aus dem Quartier, dass die von der Post nicht mehr benötigte Telefonkabine zu vermieten sei, habe man im Namen der Quartierarbeit die Kabine gemietet.

Auf einen quartierbezogenen Aufruf zur Mitarbeit hätten sich dann 25 engagierte Frauen und Männer gemeldet, die in ehrenamtlicher Arbeit den Start für den Betrieb eines Bücherschrankes überhaupt ermöglichen. Das Spektrum ihres Engagements reicht von der Gestaltung/Dekoration der Telefonkabine über die Bestückung des Bücherschrankes mit Büchern bis hin zur Ausarbeitung von Regeln für die Benutzung und von Einsatzplänen für die Betreuerinnen und Betreuer. Finanziert werden die Lancierung und der Betrieb des offenen Bücherschranks aus dem Betriebsbudget der Quartierarbeit.

Treff für Bücherbegeisterte

Die Idee des offenen Bücherschrankes basiert auf Vernetzung und Nachhaltigkeit. Statt ausgelesene Bücher zu Hause zu horten oder wegzuwerfen, kann man sie anderen Menschen zur Verfügung stellen. Der Bücherschrank soll ein Treffpunkt für Bücherbegeisterte sein und Kontakte fördern. Menschen treffen sich und schmökern gemeinsam oder individuell in der Bücherauswahl. Spannende Lektüre nehmen sie mit nach Hause oder lesen sie gleich vor Ort genüsslich mit einem Kaffee und etwas Süssem vom Kiosk nebenan.

Oft stellen sie auch selber Lesenswertes in die Regale und geben es so an andere Interessierte weiter. Ende der 1990er- Jahre wurden erste Bücherschränke zur Nutzung als «kostenlose Freiluft-Bibliothek» in Deutschland realisiert. Der erste offene Bücherschrank in der Schweiz wurde im Sommer 2011 in Basel eröffnet. Inzwischen ist dieses kulturelle Angebot landesweit verbreitet.

Die Initiantinnen und Initianten gehen davon aus, dass das neue kulturelle Angebot von der Bevölkerung der Weststadt rege genutzt wird – wie die Erfahrungen der bereits bestehenden offenen Bücherschränke im Kreuzackerpark und während der Sommermonate in der Badi zeigen. (mgt)

Kontakt: Quartierbüro Solothurn West, Brunngrabenstrasse 2, Solothurn, Regula Aepli, Mobile 079 944 77 69, Mail: quartierarbeit@altesspital.ch