Altes Spital
Gastkünstlerin beschäftigt sich mit der Frau

Frauen sind das grosse Thema der finnischen Künstlerin Maria Wolfram, die im Gastkünstlerinnenatelier des Alten Spitals eingezogen ist. Pinsel und Farben liegen bereit. Ihre Schaffenskraft verspricht einiges.

Katharina Arni-Howald
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Maria Wolfram ist in Solothurn angekommen.

Maria Wolfram ist in Solothurn angekommen.

Hanspeter Bärtschi

Maria Wolfram will nicht nur hiesige Frauen auf der Leinwand festhalten, sie will auch ihre Geschichten hören, ihre Wünsche, Stärken und Identitäten kennen lernen, Gegensätze ausloten und erfahren, was die schweizerischen von den finnischen Frauen unterscheidet. «Ich möchte wissen, wie sie leben und arbeiten und wie sich der Status der zeitgenössischen Frauen in der Schweiz im Beruf, in der Kultur und in der Politik im Vergleich zu früher verändert hat», sagt die Künstlerin, die in Finnland lebt und arbeitet und im Besitz eines «Masters of Fine Art» ist, den sie sich am englischen «Chelsea College of Art und Design» erworben hat.

Was immer Maria Wolfram herausfinden wird, es wird in Frauenporträts einfliessen, die ihr Markenzeichen geworden sind. Frauenporträts, die in ihrer Vielfalt und Ausdruckskraft faszinieren und zum Nachdenken anregen. Frauenporträts auch, die einen Hauch von Mystik und die Lust auf Abenteuer in sich tragen.
Mal Pastell, mal kräftig

Die intensive Auseinandersetzung mit der Frauenrolle geht unweigerlich auch einher mit der Rolle der Frau in der Politik. «Finnland war eines der ersten Länder, die das Frauenstimmrecht einführten, die Schweiz eines der letzten», wunderte sich die Künstlerin aus dem hohen Norden an der Vernissage und möchte während ihres viermonatigen Aufenthalts in der Schweiz gerne in Erfahrung bringen, weshalb dies so ist.

Maria Wolfram gehört zu den fünf Prozent Finninnen, die schwedischer Muttersprache sind. Ihr Studio liegt in einer alten Industriegegend in Helsinki. Dort entstehen nebst den einmal in zartem Pastell, ein andermal in kräftigen Farben gemalten Ölbildern auch Skulpturen, grossflächige Installationen und Textilarbeiten, die ihren Weg nicht nur in europäische Länder, sondern auch in andere Kontinente finden.