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Das vokale Dreiergespann von «simple voicing» blickt auf seinen gemeinsamen musikalischen Weg zurück.
Es war vor 22 Jahren, als aus einer Freundschaft dreier Solothurner heraus ein musikalisches Projekt ins Leben gerufen wurde. Eines – so lässt sich im Rückblick sagen – mit Langzeitwirkung und ohne Ablaufdatum. Reto Sperisen wars, der vor zwei Mal elf Jahren die Initialzündung dafür gab, sich mit seinen beiden Kindheitsfreunden Sven Ryf und Christoph Wetterwald zum Trio «simple voicing» zu formieren.
Sperisen erinnert sich an den kalten Januarabend 1997, an das erste Konzert im «Chicken Chaotikum», das sich damals noch an der Hauptgasse befand, und an die Evergreens, mit denen man das Publikum in den Bann zog. «Als das Konzert vorbei war, gingen wir kurz nach draussen, um uns abzukühlen und stimmten ein A-Cappella-Lied an», erzählt Sven Ryf. Und so kam es zum zweiten Konzert am gleichen Abend – auf der Gasse vor einer anwachsenden interessierten Menschentraube.
Eine Menschentraube, die über die Jahre immer grösser wurde und die drei in ihrem unermüdlichen Schaffen anspornte. Während sie mit Coverstücken mehrheitlich älteren Datums begannen, kamen immer mehr eigene Kompositionen mit eigenen Themen und eigenen Texten hinzu. Auch die Arrangements wurden über die Jahre komplexer und vielfältiger. Und neben der puren Stimme und der Gitarre fanden über die Jahre mehr und mehr auch Instrumente wie Klavier, Cajon, Ukulele, Blockflöte, Gartenschlauchtrompete oder Schreibmaschine im Arsenal von «simple voicing» ihr Plätzchen.
Ebenso immer mit im Gepäck: Experimentierfreudigkeit. «Wir haben bei Projekten immer versucht, Neues auszuprobieren und zu überraschen», sagt Christoph Wetterwald. Er erinnert sich damit an Konzerte, wo man beispielsweise eine vierte Stimme hinzuholte oder an zahlreiche Bandkollaborationen. Auch spurten Wetterwald, Sperisen und Ryf mehr und mehr auch auf den theatralen Kurs der Kleinkunst ein und wurden zu Geschichtenerzählern. Ihre abendfüllenden Programme entführten das Publikum in den geistreich inszenierten Büroalltag, in die Klinik oder durch den gezappten TV-Abend. Und jetzt – zum «zweimalelften» Geburtstag – wird unter dem Titel «Cover Up» ein sogenanntes Tauschkonzert mit acht anderen Bands lanciert.
Zu unserem 22-Jährigen wollten wir unbedingt Gäste einladen», erklärt Reto Sperisen von «simple voicing» im Hinblick auf den Jubiläumsanlass «Cover Up», der am Samstag, 6. April, um 19 Uhr (Tür: 18 Uhr) in der Kulturfabrik Kofmehl über die Bühne gehen wird. Insgesamt werden dort neben den Jubilaren acht weitere Gruppen aus der Stadt und der Region – rund 40 Musiker – zu hören sein. Es sind dies «Supersiech», «Studer & Stampfli», «Ruedi Stuber & die Schweigende Mehrheit», «The Nightingales, Trio Guido Frei, Johnny Trash & Many More, «The Ladybirds» und «EVL».
Wie Sperisen weiter ausführt, begannen vor über einem Jahr die Vorbereitungen zu diesem Grossanlass. «Plötzlich kam uns die Idee, ein Tauschkonzert zu veranstalten.» Will heissen: Die eingeladenen Musikgruppen singen jeweils einen Song von «simple voicing» in der eigenen Machart, während das Trio selbst einen Song im Stil der jeweiligen Gruppe covert. Moderiert wird der Anlass von Leonardo Glutz. (ak)
Vorverkauf unter www.ticketcorner.ch
Weitere Infos unter www.simplevoicing.ch
Mit insgesamt vier CDs während 22 Jahren hinterlässt das Trio überdies auch was fürs Regal. Etwas woran man sich erinnern kann, falls das Projekt in ferner Zukunft mal enden sollte. Danach sieht es vorderhand aber nicht aus, wie Sperisen betont: «So lange wir Spass haben, machen wir weiter. Und wer weiss, plötzlich feiern wir dann 3 Mal 11 Jahre.» Wobei man schnell merkt, dass es viel mehr ist, als nur Spass an einem Hobby, das die drei seit über zwei Jahrzehnten dazu antreibt, stets neue musikalische Horizonte anzusteuern.
«Die Geschichte von ‹simple voicing› ist untrennbar mit der Geschichte von Speri, Sven und mir verstrickt», sagt «Wätti», der dritte im Bunde. «Dahinter steckt eine langjährige , unersetzbare Freundschaft», unterstreicht Sperisen. Das bestätigt auch Sven Ryf, der als Musiker auch in anderen Formationen unterwegs ist, aber neben der Freundschaft die Vielseitigkeit und die Art der Zusammenarbeit schätzt: «Zusammen können wir fast alles», sagt er mit Überzeugung.
Und dann ist da noch eine weitere Triebfeder, die kaum je an Kraft verloren hat: Solothurn selbst. Mundarttexte, eine starke Verwurzelung in der Stadt und Region. «Alle drei haben mal in Solothurn gewohnt oder wohnen immer noch hier», erklärt Sperisen. Und – soviel sei verraten: Über ihre Liebe zu Solothurn wird man auch am Tauschkonzert «Cover Up» einiges erfahren.