Region Olten
Zweckverband Abwasser: Kerngesund und fast kristallklar

Reibungslose Delegiertenversammlung des Zweckverbands Abwasserregion: Auch Sanierung und Erweiterung kommen plangemäss vorna.

Urs Huber
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Im Vordergrund das alte Nachklärbecken, rechts die alte Biologiestufe, hinten die zwei neuen SBR-Reaktoren, welche das alte Nachklärbecken und die alte Biologie ersetzen werden.

Im Vordergrund das alte Nachklärbecken, rechts die alte Biologiestufe, hinten die zwei neuen SBR-Reaktoren, welche das alte Nachklärbecken und die alte Biologie ersetzen werden.

Bruno Kissling

26 Delegierte (von total 40 Stimmberechtigten) segneten innert einer guten Stunde sämtliche Traktanden der 99. Delegiertenversammlung des Zweckverbandes Abwasserregion Olten (ZAO) ab. Unter dem Vorsitz Edi Baumgartners (Wangen) passierten die Geschäfte ohne namhafte Wortmeldungen. Grund für viele Wörter gabs eigentlich auch keinen: Die Verantwortlichen meldeten einen positiven Rechnungsabschluss 2014 (942 000 Franken Jahresgewinn) und stellten einen ebensolchen (437 000 Franken) fürs Jahr 2016 in Aussicht. Zudem konnte mit Benjamin von Däniken (Kappel) ein neues Mitglied der Rechnungsprüfungskommission gewählt werden.

Kerngesund und fast kristallkar

Wenn es einen Befund für den Zustand des ZAO bräuchte; er würde lauten: kerngesund und fast kristallklar. Vielleicht nicht nur, aber doch im Wesentlichen. Kerngesund deshalb, weil mit Beginn des Jahres 2018 der Selbstfinanzierungsgrad höher denn 100 Prozent sein wird, die Investitionen also aus den Eigenmitteln finanziert werden können und das Eigenkapital langfristig zwar schwindet, aber in solider Höhe verharrt.

Und fast kristallklar? Ein eigenartiger Begriff für ein «Abwasserunternehmen». Metapherhaft passt er irgendwie. Insgesamt 72 Messungen ergaben weitgehend Ablaufwerte im gesetzlichen Rahmen. Ebenfalls eingehalten werden konnten die Vorgaben zu Abbauleistungen und schliesslich – als Nebenprodukt – konnte auch notiert werden, dass der Schwermetallgehalt im Faulschlamm nach wie vor tief liegt. «Dies zeigt, dass im Einzugsgebiet (13 Verbandsgemeinden mit insgesamt gut 50 000 Einwohnern) keine diesbezüglich problematischen Stoffe in unzulässigem Mass via Kanalisation entsorgt werden», so der Jahresbericht.

Im vergangenen Jahr hat die ARA Winznau 218 Tonnen Grobstoffe und 70 Tonnen Sand aus dem Abwasser entfernt. Hinzu kommen noch 1763 Tonnen gemessene Feststoffe im Frischschlamm. Total fielen in Winznau 2051 Tonnen entfernter Feststoffe an. Der Abwasseranfall fiel gegenüber 2013 um knapp 20 Prozent, der Anteil des nur mechanisch gereinigten Abwassers um fast 42 Prozent. Also sind der ARA weniger Regenwassermengen zugeflossen, was andererseits ermöglichte, die anfallenden Wassermengen nicht nur mechanisch, sondern auch biologisch zu reinigen.

Herausfordernd

Als besondere Herausforderung gelten nach wie vor Sanierung und Ausbau der ARA Winznau, weil diese Arbeiten parallel zum ordentlichen Betrieb laufen. Nicht selten müssen ausserordentliche bauliche Vorkehrungen getroffen werden, die Fortgang von Sanierung und Ausbau beeinträchtigen. Das ganze Projekt wird mit rund 26,3 Mio. Franken zu Buche schlagen und bis im Jahr 2018 beendet sein. Das Budget wird voraussichtlich unterschritten werden, wie Präsident Baumgartner erklärte. Dies trotz einer kleinen Verwerfung, die sich zwischenzeitlich manifestierte. Das für die Projektierung und Umsetzung zuständige Ingenieurbüro hatte sich bezüglich Marge massiv verrechnet; mittlerweile konnten sich Bauherrschaft und Ingenieurbüro aber über einen neuen Kostenverteiler einigen.